Ordensbauten in Elbing

Bei Ausschachtungsarbeiten 1914 – 1919 stieß man zufällig auf einige Granitfundamente und Bruchstücke von Säulenschäften, die auf eine Burganlage von erheblichem Ausmaß hindeuteten und die heute im Elbing-Museum in der Vorburg präsentiert werden. Nach 1945 hat man einige Abschnitte der Mauern ausgegraben und das einstige Malz- und Brauhaus und Teile des Dienerturms rekonstruiert. Von der Burg sind Reste der Kelleranlagen erhalten.

Das bis in unsere Tage erhaltene Heilig-Geist-Hospital war seit dem Fall von Akkon 1291 das Hauptspital des Ordens überhaupt. Dazu gehörte die Heilig-Geist-Kapelle, einschiffig ohne Turm.

Das Hospital wurde 1242 durch den päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena gemeinsam mit dem Orden und der Stadt gegründet und mit umfangreichem Grundbesitz ausgestattet. Es brannte 1288 nieder, wurde wieder aufgebaut und 1457 in die Regie der Stadt übernommen. Im Kern stammen die Gebäude aus dem 14. Jh. Nach einem Gewölbeeinsturz erneuerte man die Kirche 1624. Die Fachwerkbauten des Hospitals werden in das 17. Jh. datiert. Die französischen Truppen nutzten das Gebäude 1812 als Bäckerei und Magazin.

Der Wiederaufbau der Kapelle nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs erfolgte 1968 – 1979, der Spitalsgebäude 1975/76. Seit 1979 befindet sich hier die Wojewodschafts-Bibliothek.

Das Markttor als letzter Zeuge der ehemaligen Stadtbefestigung entstand 1319 auf rechteckigem Grundriss und bildete den Abschluss der einstigen Hauptstraße der Altstadt. Es wurde 1440 erhöht, erhielt 1755 ein Dach mit Glockentürmchen, wurde 1945 beschädigt und 1950 restauriert, wobei man ein schlichtes Spitzdach aufsetzte.

Detailiierte Angaben zur Ordensburg in Elbing finden sich bei Malgorzata Jackiewicz-Garniec/Miroslaw Garniec “Burgen im Deutschordensstaat Preußen“, Studio Wydawnicze ARTA Miroslaw Garniec, Olsztyn 2009, S. 127 – 135