1948 lebten in Letmathe 1806 Vertriebene bei einer Gesamteinwohnerzahl von 11.388 Personen. Eine Zählung 1957 ergab als Herkunft der dort lebenden Vertriebenen 220 Ostpreußen, 185 Westpreußen, 360 Pommern 3.270 Schlesier, 220 Sudentendeutsche und weitere Vertriebene aus anderen Gebieten. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der Gemeinde betrug bis zu 25 %. 1948 konstituierte sich der “Bund der Vertriebenen – Ortsgruppe Letmathe”, der, nachdem er bis zu 1.000 Mitglieder zählte, im Jahr 2008 wegen Mitgliederschwunds aufgelöst wurde – bedauerlich, aber durchaus ein Zeichen gelungener Integration. Der anfänglichen Arbeitslosigkeit nach dem Krieg begegneten viele Vertriebene mit der Gründung von Unternehmen, z. B. Gaststätten, Fuhrunternehmen, Industriebetriebe etc. und leisteten dadurch einen spürbaren Beitrag zum Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik.
Die Integration der Vertriebenen war auch Gegenstand einer Ausstellung im Haus Letmathe unter dem Titel “Vertreibung und Integration” anlässlich der 975-Jahr-Feier des Ortes 2011. Die regionalen Ostpreußen präsentierten zu diesem Anlass Exponate aus der Heimatstube, Bilder, Landkarten, das Modell eines Kurenkahns, aber auf einem ostpreußischen Marktstand auch heimatliche Gaumenfreuden wie z. B. Königsberger Marzipan sowie ost- und westpreußische Getränke wie Meschkinnes, Bernsteinlikör und Danziger Goldwasser etc. Der Singekreis der Landsmannschaft Ostpreußen in Letmathe trug ostpreußische Volks-, Herbst- und Heimatlieder vor.
Inzwischen ist die Landsmannschaft Ostpreußen, Gruppe Iserlohn, stolze 45 Jahre alt geworden, was gebührend gewürdigt wird. Eine Feier zu diesem Anlass findet am 20. Oktober 2012 in Iserlohn statt. Bereits am 12. August 2012 hatte der Singekreis der Landsmannschaft Ostpreußen in Iserlohn einen besonderen Auftritt, über den ostpreussen.net am 15. August berichtet hatte (siehe news auf der Eingangsseite, “Dies & Das”, unter dem 15. August 2012). Nachfolgend jeweils ein Bild des Chores und den Altar mit Kreuz. Aus Anlaß des 40jährigen Bestehens 2007 erschien die Chronik “Unvergessene Heimat Ostpreußen 1967 – 2007” und 5 Jähre später als Ergänzung zu dieser Chronik der Band “Unvergessene Heimat Ostpreußen 2007- 2012).