Chronologie der Geschichte von Pasym – Passenheim
- Vom 6.-8. Jh. bestand auf der Landzunge Inselfeld eine prußische Burg (Runder Berg). Bei den archäologischen Ausgrabungen fand man Spuren einer frühmittelalterlichen Ansiedlung, darunter Kupfergroschen, Sporen, Messer, Mühlsteine, Gefäße und Scherben. Die Untersuchungen ergaben, dass sich hier eine altprußische Kult- und Opferstätte befand
- vermutlich 1336 gründete man unter Bischof Heinrich von Luter im hügligen Endmoränengebiet der Passenheimer Seen auf einer Halbinsel des Kalbensees (jez. Kalwa) das Kirchdorf Heinrichswalde
- Um 1350 begann der Deutsche Orden hier mit dem Bau einer Burg
- 1379 entzog der Orden das Dorf Heinrichswalde den Bischöfen
- da sich der Ort zum wirtschaftlichen Zentrum der Region entwickelte, erhielt er 1386 die Stadtrechte und auf Anordnung des Hochmeisters Konrad Zöllner von Rotenstein (1382 – 1390) auch einen neuen Namen: zu Ehren des Großgebietigers und Obersten Spittlers Siegfried Walpot von Bassenheim hieß es hinfort Bassenheim, was dann im Laufe der Zeit zu „Passenheim“ umgeformt wurde. Erster Schultheiß war Tiele Scheuenpflug
- während des Hungerkrieges 1414 eroberten die Polen die Stadt und plünderten sie
- 1583 wurde Passenheim von einem verheerenden Großbrand heimgesucht, der lediglich 9 Häuser, die Kirche und die Ordensburg verschonte
- die Ordensburg riß man 1616 ab und verwendete ihre Steine für den Neubau des Rathauses. Auf dem Platz der Burg errichtete man später die katholische Kirche
- 1656 Tatareneinfall und Zerstörung der Stadt
- im 17. Jh. entwickelte sich eine Rivalität mit der Stadt Ortelsburg wegen des Bierbrauens. Es kam sogar auf den Feldern der Dörfer Grom – Grammen und Jęcznik – Davidshof zwischen den Bewohnern beider Ortschaften zu einem regelrechten Waffengefecht. Im Verlauf dieser Auseinandersetzungen verlor Passenheim den Wettstreit um die regionale Vorrangstellung an Ortelsburg und blieb seitdem in der Entwicklung gehemmt, und zwar so, dass man der Gemeinde im 19. Jh. zunächst sogar den Eisenbahnanschluss versagte
- in den Jahren 1709-1710 fielen 200 Menschen der Pest zum Opfer
- 1742 wurde Passenheim Garnisonsstadt. Durch Aufträge an Tuchmacher, Schmiede, Schirrmacher und Töpfer verhalfen die Soldaten der Stadt zu einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung
- 1750 brach ein weiterer Stadtbrand aus. Verschont blieben die Mühle, die Ziegelei sowie Vorstadthäuser
- im Februar 1807 weilte Napoleon kurz in der Stadt und machte sie dabei zu seinem Hauptquartier. Pferde und Tross ließ er in der Pfarrkirche unterbringen, er selbst logierte im Pfarrhaus
- 1866 wurde Passenheim von der Cholera heimgesucht, an der 127 Menschen starben
- In der 2. Hälfte des 19. Jhs. nahm die Stadt dann einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung. Insgesamt gab es bald 61 Läden und 71 Handwerksbetriebe, darunter Sägewerke, ein Kalksandsteinwerk, eine Mühle und eine Molkereigenossenschaft.
- 1883 wurde die Eisenbahnstrecke Allenstein-Johannisburg in Betrieb genommen
- Bau einer Acetylen-Gasanstalt im Jahre 1899, eines Schlachthofes 1904, eines Gerichtsgebäudes mit Frauengefängnis 1908, eines Wasserwerks 1911
- Während der Kriegshandlungen 1914-18 sind in Passenheim keine Gebäude niedergebrannt oder beschädigt worden
- In der Zwischenkriegszeit entstanden ein Elektrizitätswerk (1922), eine neue katholische Volksschule (1923), ein Postamt (1927), ein neues Gebäude für die evangelische Mackensenschule (1929)
- 1945 verlor das zerstörte Passenheim seine Stadtrechte. Lange Zeit war es ein Gemeindedorf, erst im Jahre 1997 bekam Pasym seine Stadtrechte wieder