Popowa Wola – Pfaffendorf
Der Zeitpunkt der Gründung des Dorfes ist nicht bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1468, als Heinrich Reuß von Plauen den Brüdern Friedrich, Günther und Balthasar Küchmeister von Sternberg 271,5 Hufen Land verschrieb. Im Besitz dieser Familie blieb das Gut bis in die Mitte des 17. Jhs.: 1645 verkaufte Hans Günther Küchmeister seinen Anteil an Albrecht von Habicht. 1713 teilte man das Gutsareal zwischen Stach von Goltzheim und der Familie von Taubenheim auf.
Besitzerfolge: Von seiner Mutter, Gräfin v. Hertzberg, erbte 1887 Pfaffendorf A der Kgl. preuß. Lt. d. Ldw. Eduard (II) Michael Rogalla v. Bieberstein (*Skatnik 1839 + Königsberg 1904), Herr auf Talten (1856 – 1886) und Pfaffendorf (1887 – 1895), verheiratet mit Franziska Schilke. Das Paar blieb kinderlos und verkaufte Pfaffendorf 1895 an den Vetter Willibald Rogalla von Bieberstein, der mit Lucie Schilke aus Tautschken verheiratet war. Weil der Sohn Friedrich im ersten Weltkrieg fiel, kam das Gut an die Tochter Margarete, die es bis 1945 behielt und mit Friedrich Bellier de Launy verheiratet war (Quelle: Kuno Rogalla von Bieberstein). Das Gut besaß eine Landfläche von 375 ha.
Das Gutshaus von A aus der 2. Hälfte des 19. Jhs. hat die Zeiten überlebt und macht noch einen ordentlichen Eindruck. Es befindet sich heute im Besitz der AWRSP (Staatlichen Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien – Stand 2001).
Der Park war einst von Johann Larass angelegt worden. Davon existiert nur noch ein Teil. Die Wirtschaftsgebäude wurden nach 1945 weitgehend umgebaut. Architektonisch interessant ist der alte Pferdestall aus Feldstein und Ziegeln.
Die seit Friedrich II. hier bestehende Volksschule erhielt 1920 ein neues Gebäude. Im selben Jahr erhielt der Ort einen Anschluss an die Eisenbahnlinie Ortelsburg – Bischofsburg.