Lomovo – Puspern
Johann Kaeswurm aus einer Salzburger Emigrantenfamilie, die 1732 in Ostpreußen einwanderte, erwarb 1786 das Gut Groß Bredow vom Rittmeister Baron von Scheurer, mußte aber den Namen des Gutes, da dem Adel vorbehalten, ablegen und nannte es Puspern wie bereits früher.
Sein Sohn Gottlieb Kaeswurm führte 1828 das Stutbuch ein, das sich heute im Pferdemuseum von Verden befindet. Es belegt, dass Puspern zu den ältesten Privatgestüten Ostpreußens zählte. Die Nähe zu Trakehnen förderte die Pferdezucht, indem hier manch Hauptbeschäler von dort zum Einsatz kam. Fritz Kaeswurm, der Vater der letzten Besitzerin, führte die Arbeit auf hohem Niveau fort und glich die im 1. Weltkrieg erlittenen Schäden wieder aus.
Seine Tochter Ruth, nach dem Tod der beiden Brüder im 1. Weltkrieg die Erbin, führte den Betrieb nach Vaters Tod 1922 fort. Sie heiratete 1932 den sächsischen Landwirt und Tierzüchter Alfred Schulze und beide leiteten das zuletzt 1.311 ha große Gut bis 1944. In der letzten Zeit war neben der staatlichen Deckstelle mit 6 Warmbluthengsten aus Georgenburg noch eine vorbildliche Herde des ostpreußischen schwarzbunten Niederungsviehs mit 180 Kühen aufgebaut worden. Der 2. Weltkrieg machte dem Erfolg zunächst ein Ende.
Das Ehepaar Schulze-Puspern fand mit den Töchtern Aufnahme in der Nähe von Helmstedt auf dem Gut Leveloh in Scheppau. Ab 1953 bewirtschaftete die Familie das von der Herbuchgesellschaft gepachtete Schloßgut Thienhausen bei Steinheim/Westfalen und betrieb hier sowohl Pferde- als auch Rindviehzucht.
Der Familie Schulze-Puspern gelang es, einige Scheck-Tiere auf der Flucht mit durchzubringen. Eines der wenigen geretteten wertvollen Tiere war die Rapp-Scheckstute “Karin”. Dadurch gelang es, die Scheckfarbe aus Trakehner Zucht in Westdeutschland wieder aufzubauen.
Seinen Lebensabend verlebte das Ehepaar Schulze in Westheim bei Speyer. Alfred Schulze starb 1975, seine Frau Ruth 1996. Eine ausführliche Biografie findet sich bei Gerhard Fischer “Ostpreußische Frauen und Männer im Dienste der Landwirtschaft”, zu beziehen beim Verfasser, Schwaaner Landstrasse 24a, 18059 Rostock, Tel.: 0381 4 00 05 54
Das Gutshaus von 1834, das 1998 noch existierte, wenn auch in stark desolatem Zustand, ist inzwischen dem Erdboden gleich gemacht worden.
In der Mitte des 19. Jhs. gehörte Gut Jesau, Kreis Pr. Eylau, jetzt Juschnyi, einem Bruder des Gutsherrn von Puspern. Die Tochter Ida aus dem Jesauer Haus heiratete 1840 ihren Hauslehrer Dr. Carl Ludwig Bender. Dieser kaufte 1851 das 30 ha große Jesauer Vorwerk Katharinenhof und baute dort ein neues Gutshaus. Als guter Landwirt dehnte Bender seinen Besitz bis auf 300 ha aus, hielt Milchkühe für die Versorgung Königsbergs und mästete Ochsen. Der Familie Bender gehörte das Gut Katharinenhof bis 1945.[1]
An der Nordgrenze des Guts gibt es einen 15 ha großen, fischreichen und idyllischen See mit Bademöglichkeit. Von der höchsten Stelle der Gegend aus (58 m üNN) kann man weit nach Süden (Rominter Heide) und Osten (Litauer Berge) schauen.
In der Mitte des 19. Jhs. gehörte Gut Jesau, Kreis Pr. Eylau, jetzt Juschnyi ,einem Bruder des Gutsherrn von Puspern. Die Tochter Ida aus dem Jesauer Haus heiratete 1840 ihren Hauslehrer Dr. Carl Ludwig Bender. Dioeser kaufte 1851 das 30 ha große Jesauer Vorwerk Katharinenhof und baute dort ein neues Gutshaus. Als guter Landwirt dehnte Bender seinen Besitz bis auf 300 ha aus, hielt Milchkühe für die Versorgung Königsbergs und mästete Ochsen. Der Familie Bender gehörte das Gut Katharinenhof bis 1945.[1]
[1] Horst Schulz, Die Städte und Gemeinden des Kreises Pr. Eylau, in Preußisch Eylauer Kreisblatt, 28. 5. 2017, S. 40/41