Quossen

Geschichte des Gutes in Kosy – Quossen

Das Gut Quossen existierte bereits im 14. Jh. Im 17. Jh. saß hier ein Zweig der Familie von der Groeben. Heinrich Wilhelm von der Groeben, Bruder von Otto Friedrich v. d. Groeben, der 1683 die kurbrandenburgische Kolonie Groß Friedrichsburg an der Goldküste Westafrikas gründete, später der 1. Majoratsherr auf Ponarien, verkaufte 1699 das fast 1.000 ha große Gut Quossen für 16.000 Taler an Curt Heinrich von der Groeben aus dem Haus Löwenberg in der Mark Brandenburg. Dieser wurde damit zum Stammvater der zweiten Linie der Familie von der Groeben in Ostpreußen, der „Märkischen Linie“. Sein Sohn Curt Heinrich II. von der Groeben (1683 – 1746) erbte das Gut. Er war Generalmajor, Chef eines Regiments zu Fuß und seit 1727 Generaladjutant von König Friedrich Wilhelm I. Er erweiterte den Besitz um die Güter Arnstein und Tiefensee im Kreis Heiligenbeil, die bis 1906 im Familienbesitz blieben.[1]

Ein Neffe von Curt Heinrich I. erwarb das Gut Beisleiden, Kreis Pr. Eylau, dessen Erben die Güter Pellen und Rippen, Kreis Heiligenbeil, und die letzten Erben das Gut Juckstein, Kreis Tilsit-Ragnit. Der Sohn von Curt Heinrich II. hatte sich in Swietochowo – Sonnenstuhl niedergelassen und kaufte 1777 die 900 ha großen Klingbeck’schen Güter, die bis 1945 zur Familie gehörten. Dazu kamen später die Güter Dösen und Jesau (Kreis Pr.Eylau), Grünwiese (Kreis Heiligenbeil), Gr.Maraunen (Kreis Allenstein) und Wiese (Kreis Mohrungen)[1]

Die Wirtschaftsgebäude stehen in Quossen noch in großer Zahl, aber nicht mehr das Gutshaus aus der Wende vom 17. zum 18. Jh

Von Quossen gingen entscheidende Impulse für die ostpreußische Rinderzucht aus. Julius Benefeldt, dessen Familie von 1833 bis 1945 hier zu Hause war, gehörte 1882 zu den Gründern der „Ostpreußischen Holländer Herdbuchgesellschaft“, die die Rinderzucht bis zum 2. Weltkrieg erfolgreich vorantrieb, und war deren erster Vorsitzender.


[1] Die Herren und Grafen von der Groeben, Die zweite Groebensche Einwanderung ins Preußenland, Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen, 2018, S. 32 + 33

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