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Ripkeim

Das Zinsgut Ripkeim erhielt 1343 vom Insterburger Komtur Kulling die Handfeste. Die zum Gutsbezirk gehörenden Böden waren sehr leicht, die Bewirtschaftung deshalb recht schwierig, was den späteren häufigen Besitzerwechsel plausibel macht.

Gut Ripkeim gehörte im frühen 18. Jh. dem Landrat Johann Melchior von Röder (gest. 1739) und danach seiner Tochter Eleonore. Diese heiratete 1756 in zweiter Ehe den Gutsbesitzer von Skandlack Friedrich Wilhelm von Buddenbrock (geb. 1731). 1791 erwarb der im selben Jahr zum Oberpräsidenten von Ost- und Westpreußen ernannte Friedrich Leopold Frhr. von Schrötter das Gut in Ripkeim, nachdem er ein Jahr zuvor die Bewirtschaftung von Groß Wohnsdorf im Kreis Bartenstein übernommen hatte (Näheres über den Oberpräsidenten siehe dort). Er ließ umgehend ein Gutshaus errichten, das erste klassizistische Gutshaus Ostpreußens, vermutlich nach Plänen des gerade im Lande weilenden Oberbaurats des Oberbaudepartements, der obersten preußischen Baubehörde, David Gilly. Dessen Sohn Friedrich Gilly hatte in Groß Wohnsdorf den Torturm hergerichtet, in dessen Schatten sich der mit der Familie v. Schrötter befreundete Immanuel Kant des Öfteren aufhielt. Das neue Gutshaus galt als ein herausragendes Beispiel des Frühklassizismus in Ostpreußen, aber es ist jetzt leider vernichtet.

Zur Sanierung von Groß Wohnsdorf musste die Familie von Schrötter 1839 Ripkeim verkaufen. Nach wechselnden Eigentümern erwarb 1891 Rudolf Frhr. von Schmidtfeld (1838 – 1920) Gut Ripkeim und restaurierte das Gutshaus. Sein Sohn Ernst, Regierungsrat am Reichsschatzamt und am Landratsamt Niederbarnim, konnte den Besitz nicht halten und verkaufte ihn 1928 an die Siedlungsgesellschaft. Nachdem der Rechtsanwalt Hugo Gottschalk sowie ein Herr von Zawatzki mit seiner Fuchsfarm das Gutshaus besaßen, wurde dieses 1935 als „Bauernschule Ripkeim“ eingerichtet. Im Obergeschoss wohnten der Direktor, Lehrpersonal und Schülerinnen, unter ihnen u. a. die Dichterin Agnes Miegel, die hier Vorlesungen besuchte. Die landwirtschaftliche Fläche von etwa 650 ha wurde auf Neusiedler – oft ehemalige Gutsangestellte – aufgeteilt.

Nach 1945 wurde das Gutshaus noch längere Zeit genutzt, anfangs als Lazarett, war aber 1993/94 zur Ruine verkommen, die danach abgetragen wurde. Nur Kellermauern blieben übrig.

Nähere Informationen bei Wulf D. Wagner in „Stationen einer Krönungsreise – Schlösser und Gutshäuser in Ostpreußen“, S. 126 ff

Bilder

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