Vom einstigen Zinten ist nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr viel übrig geblieben. Was der Krieg an Mauerwerk übrig ließ, wurde später systematisch Haus für Haus verwertet oder entsorgt. Der Marktplatz ist völlig ausradiert. In einer Seitenstraße steht noch eine kriegsgeschädigte Mühle.
Die erste Kirche auf der einst höchsten Erhebung der jungen Gemeinde direkt an der Stadtgrenze wurde vermutlich schon 1313 begründet. Nach dem Brand von 1716 erfolgte der Wiederaufbau und eine erneute Weihe 1741. Der Turm im Westen folgte 1781. 1902 und 1930 wurde renoviert. Durch Krieg und Nachkriegszeit wurde die Kirche völlig zerstört. Die Reste sprengte das Militär in den 1970er und 1980er Jahren, um Backsteine zu gewinnen. Im Kreisarchiv der Kreisgemeinschaft in Burgdorf steht ein handgearbeitetes Modell der Kirche, angefertigt von Gerhard Knispel 1993/94 aus rd. 90.000 Streichhölzern.[1]
In den 1990er Jahren standen noch die Reste der Turmruine. Der Unterbau des Turms mit dem profilierten Westportal stammte noch aus der Ordenszeit. Ansonsten blieb nur der Rest einer Kirchenwand und der Westwand des Turms übrig. Der Taufstein der Kirche hat zunächst überlebt: er befand sich im privaten Museum von Valentin in Pogranitschnoje – Hermsdorf. Dort war er jedoch 2009 ebenfalls verschwunden, vermutlich aus Geldnot verkauft.[2]
Das Rathaus von ursprünglich 1520 wurde 1945 zerstört und die Ruine dann abgeräumt. Reste der Stadtmauer sind kaum noch vorhanden. Sogar das Straßenraster ist oft nicht mehr erkennbar.
Das Hospital von 1399 brannte bereits 1818 ab und wurde nicht mehr aufgebaut.
Erhalten blieben dagegen von der einst gemütlichen und dicht bebauten Kleinstadt das Haus der früheren Vereinsbank sowie etwa 30 Häuser an der Peripherie, die alte Mühle und der Wasserturm. Der Bahnhof, einst ein Knotenpunkt mit Verbindungen nach Königsberg, Allenstein, Niedersee und Pr. Eylau, besteht nur noch aus Ruinenresten.
Die sowjetische Kommandantur ließ die Zintener Mühle noch lange nach dem Krieg weiter arbeiten, doch irgendwann wurde sie geschlossen und verfällt seitdem.[3]
Als Zinten im Anfang der 1920er Jahre eine Kanalisation bekam, errichtete man ein Stauwehr. Von dort wurde das Wasser auf die Rieselfelder gepumpt, um die Abwässer der Stadt zu verdünnen. Vom Stauwehr kann man noch die drei Staustufen erkennen. Es war offenbar zu mühsam, ihre massiven Betonteile zu sprengen. Das Pumpenhäuschen am Wehr ist eingefallen, von der einst beliebten Gaststätte am Platz sind noch Teile der Betonumrandung zu erkennen. (so Viola Reyentanz in Heimatblatt des Kreises Heiligenbeil, Mai 2010, S. 96/96)
Einige Luftbilder vom alten Zinten, vornehmlich aber eine Rundfahrt durch das nicht mehr existierende, weitgehend dem Erdboden gleichgemachte Zinten findet man unter https://www.youtube.com/watch?v=x-oZGc5vLPo&feature=share