Taplacken

Talpaki – Taplacken

Der Name von Taplacken leitet sich ab von den prußischen Worten toplu = warm und laucks = Feld, bedeutete also so etwas wie „warmes Feld“. Daraus wurde dann Tapelawke und endlich Taplacken.

Eine erste Burgbefestigung ohne Vorburg in Holz-Erde-Bauweise errichtete der Orden im 13. Jh. auf dem Schloßberg 800 Meter nordöstlich von Taplacken am rechten Ufer des Flüsschens Nehne bei seiner Einmündung in den Pregel. Vor der Anlage von Insterburg (1336) und Saalau (um 1355) war es der am weitesten nach Osten vorgeschobene Ordensstützpunkt am Pregel. Diese Befestigung zerstörten die Litauer unter Fürst Kynstut 1376. Ihr Wiederaufbau erfolgte um 1400 an einem besser zu sichernden Platz in einem nahen sumpfigen Gelände auf einer aus dem Morast hervorspringenden Landzunge an der Nehne. Dabei staute man den kleinen Fluss an drei Seiten zu Teichen auf, um zusätzlichen Schutz zu erzielen. Der Baugrund war dadurch so feucht, dass man den Bau von Kellern zunächst unterließ, was man aber später z. T. nachholte. Stattdessen gab es ein tief liegendes Erdgeschoß, das mit schönen Kreuzgewölben und breiten Bandgurten ausgestattet war. Im Hauptgeschoss gab es die Kapelle, einen kleinen Amtsraum und den Remter. Darüber befand sich der Wehrgang. An der Nord- und Westmauer waren hofseitig schmale Wirtschafts- und Stallgebäude angefügt, die wie die Burgflügel darüber ein Wehrgeschoß mit Luken für die Verteidigung trugen. Die südliche Wehrmauer stand frei und besaß nur den Wehrgang. Eine Vorburg gab es wohl nicht.

In der Burg richtete sich später eine Domäne ein. Dafür wurde das Haupthaus zum Gutshaus umgebaut. Vom Haupthaus und dem nördlichen Wirtschaftsflügel waren bis 1945 noch Teile im Baukörper präsent. Taplacken war eine der drei Domänen des Kreises Wehlau. 1992 war der Eingangsvorbau des Haupthauses noch vorhanden, ebenso wie der nördliche Wirtschaftsflügel, der als Wohnhaus genutzt wird. Das Haupthaus selbst war Ruine.

Wesentliche wirtschaftliche Erwerbsquellen waren die beiden Wassermühlen in Taplacken, die vor allem wegen des Mahlzwangs ordentliche Erträge abwarfen, jedenfalls solange diese Verpflichtung den Bauern auferlegt worden war.

Taplacken wurde am 21. Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Die Dreibogenbrücke bei Taplacken fiel dabei unversehrt in die Hände der Sowjets, weil die beabsichtigte Sprengung durch die 89. Panzerbrigade unter Oberst A. I. Sommer unterblieb. Inzwischen wurde jedoch im Zuge der Straßenbegradigung eine neue Brücke parallel dazu gebaut. Dennoch werden die meisten Brücken, die den Krieg überstanden haben, heute noch genutzt, weil sie über eine ausgezeichnete Bausubstanz verfügen.

Die alte zweiklassige Schule hat überlebt und wurde erst von der Kolchose genutzt und hat dann die hiesige Mittelschule aufgenommen. Die dazugehörige Lehrerwohnung diente unverändert als Wohnraum. Heute verfügt Taplacken über eine Mittelschule.

In der Nähe von Taplacken wurde seit dem 15. Jh. bis 1536 Salz gewonnen, wozu man extra Salzsieder aus Halle angeworben hatte. Allerdings stellte man dann diesen Erwerbszweig wegen Unwirtschaftlichkeit im 16. Jh. wieder ein.

Im heutigen Taplacken wird das Restaurant “Poljana” gelobt. Chef des Hauses ist Herr Popow, ehemaliger Polarflieger und Jäger.[1]



[1] Bericht über eine Reise ins Königsberger Gebiet vom 1. – 6. 8. 2014 von Sieglind und Heinrich Kenzler (Heimatarbeit Kreis Wehlau, Oprbl. Nr. 39/2014 (27. September), S. 20