Toni Schawaller in Brakupönen/Roßlinde

Toni Schawaller (13. 9. 1889 – 4. 6. 1961), wurde in Draugupönen, Kreis PIllkallen,als Tochter des Bauern Ferdinand Schneidereiter (11. 10. 1849 – 18. 10. 1900) und seiner Frau Wilhelmine, geb. Schimmelpfennig (14. 5. 1856 – 10. 9.1916) geboren. Am 26. 5. 1916 heiratete sie den Landwirt, Standesbeamten und Posthalter Franz Schawaller, einen beinamputierten Veteranen des 1. Weltkriegs, aus Brakupönen/Roßlinde, Kreis Gumbinnen. Schawaller entstammte einem Hugenottengeschlecht, das ursprünglich Chevalier hieß.

Väterlicherseits entstammte Toni Schawaller einer Salzburger Einwandererfamilie. Sie wuchs auf in Didlacken, Kreis Insterburg, wo ihre Eltern einen Bauernhof besaßen. Toni Schawaller begann bereits in der Jugend mit der Aufzeichnung von Legenden, Sagen und Gebräuchen ihrer heimatlichen Umwelt. Ihr Platt war recht beliebt. Didlacken hat sie in der Erzählung “Die große Liebe der schönen Blanche”, der Gattin des Generalmajors Pierre de la Cave, der in Didlacken begütert war und sich der Gunst des Großen Kurfürsten erfreute, ein Denkmal gesetzt,

Nach der Vertreibung ließ sie sich in Hamburg nieder und veröffentlichte ihre geretteten Aufzeichnungen im Ostpreußenblatt, im Kalender, im redlichen Ostpreußen und anderen Blättern. Eine zusammenfassende Gedichts- und Prosasammlung ist noch nicht erschienen, nur “Eine Gedichtsammlung mit Holzschnitten” von Otto Rohse unter dem Titel “Same im Wind” aus den fünfziger Jahren.

Drei ihrer Kinder starben. Ihren Mann begrub sie auf der Flucht 1945 am Straßenrand. Ihr Sohn Werner Schawaller stellte ihren schrftlichen Nachlass der KG Gumbinnen zur Vefügung.Von Toni Schawaller sind 288 Gedichte, 46 Erzählungen, zwei Lieder (vertont von Luise Schepers) und ein voweihnachtliches Theaterstück überliefert. Daraus extrahierte Alfred Schiedat das Buch “Toni Schawaller – Gedichte und Erzählungen einer ostpreußischen Dichterin aus Roßlinde/Kreis Gumbinnen” An ihrem Wohnhaus in Roßlinde wurde auf Initiative von Gertrud Bischof mit Hilfe von Richard Mayer 1993 eine Gedenktafel angebracht, die bei einem möglichen Abriß des Hauses möglichst gerettet werden soll.[1]

Das abgebildete Gedicht wurde der Sammlung “Gedichte und Erzählungen einer ostpreußischen Dichterin aus Roßlinde/Kreis Gumbinnen” entnommen. (siehe Literaturverzeichnis)


[1] Gumbinner Heimatbrief, Juni 2011, S.56 – 58

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