Trimmau

Novoe – Trimmau

Das Gutshaus in Trimmau, entworfen von Architekt Schmeißner, wurde wegen seiner ausgewogenen Formen allgemein geschätzt. Es stand in einem großen alten Park mit erwähnenswerten Lindenalleen.

Zwischen Trimmau und Schallen gab es auf dem Zickelberg an der Alle eine alte prußische Festungsanlage, die bis 1256 von den Prußen genutzt wurde.[2] Dann übernahm sie der Orden und baute sie für seine Zwecke aus. Der Standort wurde jedoch später zugunsten des Wildhauses in Allenburg aufgegeben.

Der Zickelberg in Trimmau ist Handlungsort einer Sage:
Ein Arbeiter benutzte jeden Abend auf dem Nachhauseweg den Fußweg über den Zickelberg. Als er einmal später als gewöhnlich nach Hause kam, erschien ihm dort eine schwarz gekleidete Frauengestalt. Sie redete ihn an und berichtete: „Ich bin verwünscht und bitte dich, das zu tun, was ich dir aufgeben werde. Du wirst die nächsten drei Donnerstage hier jedes Mal etwas finden, was du küssen musst.“ Der Mann erklärte sich einverstanden.

Am folgenden Donnerstag lag ein großer Stein auf dem Fußweg. Er küsste ihn, und das Frauenzimmer erschien dieses Mal mit weißem Angesicht und weißem Hals. Sie erinnerte ihn an sein Versprechen. Am zweiten Donnerstag stand auf dem Weg eine wunderschöne Blume. Er küsste sie und erblickte die Frauengestalt bis zur Hälfte ihres Körpers in weiß gekleidet. Sie erinnerte ihn wieder und bat ihn, auch zum dritten Mal sein Versprechen zu halten. Er gelobte es. Am dritten Donnerstag hatte er mit den Freunden etwas viel getrunken. Spät kam er heim und sah auf dem Anstieg zum Zickelberg eine Kröte auf dem Fußweg sitzen.

„Nein. Dich küsse ich nicht!“, rief er, und stieß die Kröte mit dem Fuß vom Wege. Jammernd hörte er darauf die Frauenstimme, „Ach, warum nicht auch diese, dann wäre ich erlöst.“ Und wimmernd und klagend versank die Stimme tiefer im Berg. „Niemand mehr wird mich jetzt erlösen!“.[1]

[1] Werner Lipke in Heimatbrief Wehlau, Nr. 7, S. 7
[2] Beate Szillis-Kappelhoff, Opr-forum 28.6.07