Tschechowo – Uderwangen
Das Dorf Tschechowo – Uderwangen wurde 1365 als deutsches Zinsdorf gegründet. Bis 1945 waren Vorlaubenhäuser aus dem 18. Jh. erhalten geblieben. Heute existieren noch das Schulgebäude und der Sockel des Kriegerdenkmals gegenüber der Kirche.
Die Kirche ist ein niedriger, verputzter Feldsteinbau, entstanden zusammen mit dem Turmuntergeschoß gegen Ende des 14. Jhs. Der halbrunde Chor, die Sakristei in Osten und zwei weitere Turmgeschosse folgten im 16. Jh., die östliche Sakristei im 18. Jh. Das neogotische Turmoberteil mit dem Arkadenfries wurde 1876 aufgesetzt.
1914 und 1945 wurde die Kirche kriegsbedingt beschädigt, ab 1985 jedoch auf Veranlassung der hiesigen Kolchose bewusst zerstört, um Baumaterial zu gewinnen. Der viergeschossige Turm ist seit 1992 im Unterbau und als Ruine erhalten, vom Kirchenschiff existieren nur noch Mauerreste
.In Uderwangen gab es den „Sünderstein“, einen großen Felsblock, auf dem der Sage nach 3 Hirten am Karfreitag während der Christmette Karten spielten. Zur Strafe schlugen himmlische Mächte mit Donnergetöse auf den Stein ein, der seitdem oben eine handförmige Vertiefung aufweist. Die Sünder waren auf der Stelle tot.
Nahe Uderwangen lag der „Opferstein“. Er war 1 m hoch, hatte einen Durchmesser von 1,25 m bei kreisförmiger Oberfläche und war ursprünglich von einer niedrigen Mauer aus Feldsteinen und Lehm umgeben. Drum herum fand man Brandspuren, und eine Rinne auf der Oberfläche des Steins ließen seine Funktion als Opferstein deutlich werden.