Im Jahr 1255 wurde bereits eine „villa Wergenow“ erwähnt. Der Name geht möglicherweise auf den Prußen Wargino zurück. Bis in die Mitte des 19. Jhs. gab es einen köllmischen und einen adligen Dorfteil, der 1528 seine adligen Rechte erhielt Der um 1830 etwa 20 Hufen große Besitz war bis 1863 ein Vorwerk von Bledau.
Im Zuge der Bauernbefreiung mussten die drei Wargauer Bauernhöfe ihre bisherigen Verpflichtungen gegenüber der Gutsherrschaft ablösen, z. B. jährlich sechs Stück Leinwand zu weben. Zu diesem Zweck traten sie insgesamt 138 Morgen Land an den Gutsherrn ab, dessen Landbesitz damit auf etwa 480 ha stieg.
Am 25. Oktober 1919 wurde die erfolgreiche Unternehmerin Beate Uhse, geborene Köstlin, als jüngstes von drei Kindern des Gutsbesitzers von Wargenau bei Cranz geboren. Sie wurde in der Bundesrepublik bekannt durch ihre Sex-Geschäfte, gilt aber auch Pionierin der sexuellen Befreiung.
Die Mutter war Landärztin. Beate besuchte Internate auf der ostfriesischen Insel Juist und die Odenwaldschule in Oberhambach (Bergstraße). Nach der Schule lernte sie vier Monate im Gutshaushalt Wargenau und ging 1935 für ein halbes Jahr als Au-pair-Mädchen nach England. Durch einen Piloten, der von einem Stoppelfeld des väterlichen Gutes Wargenau aus Rundflüge über Ostpreußen veranstaltete, wurde Beates Interesse an der Fliegerei geweckt. Sie nahm mit 17 Jahren Flugunterricht und erhielt kurz vor dem 18. Geburtstag den Flugschein und arbeitete als Testpilotin. Kurz vor Kriegsbeginn heiratete sie ihren Fluglehrer Hans-Jürgen Uhse, der 1944 als Staffelkapitän im „Nachtfluggeschwader 102“ abgeschossen wurde und starb. Sie hatten zusammen einen Sohn: Klaus Uhse. 1943 trat Beate im Rang eines Hauptmanns in ein Überführungsgeschwader der Luftwaffe für Jagdflugzeuge ein. Die 1,68 Meter große, blonde, junge Frau flog Jagdmaschinen vom Typ „Me 109“, „FW 190“ und Kampfbomber („Stuka“) „Ju 87“ zu Frontflugplätzen. Nebenbei machte sie Stunts für die Ufa.
Am 21. April 1945 landete Beate Uhse auf dem Flughafen Berlin-Gatow. Dort entdeckte sie zwischen zerschossenen Maschinen eine noch flugfähige „Siebel FH 104“. Kurz bevor sowjetische Truppen den Flugplatz erreichten, startete sie ins Ungewisse. Zusammen mit ihrem kleinen Sohn, einem Bordmonteur, einer Säuglingsschwester und zwei Verwundeten flog Beate Uhse dicht über dem Erdboden unter sowjetischen Jagdflugzeugen hinweg und entkam zunächst nach Barth auf dem Darß und am 30. April nach Nordfriesland, wo sie in Braderup ansässig wurde. Die Eltern waren beim Einmarsch der Russen umgekommen. Deutsche durften nach dem Krieg etwa zehn Jahre nicht fliegen. Das galt auch für Beate Uhse.
Beate Uhses Karriere als Sexartikel-Versenderin begann, als sie von Rat suchenden Frauen der Nachbarschaft nach Möglichkeiten der Empfängnisverhütung gefragt wurde. Sie entschloss sich, den Frauen mit einer verständlich geschriebenen Anleitung der Knaus-Ogino-Lehre (fruchtbare und unfruchtbare Tage der Frau) zu helfen. Das kleine Heft – die „Schrift X“ – hatte nur zwei Seiten. Die Prospekte dafür wurden als „Postwurfsendung an alle Haushalte“ verteilt. Innerhalb weniger Monate bestellten 32.000 Menschen die Geburtenregelungsschrift für zwei Reichsmark. Es war der erste „Sexartikel“, den es damals in Deutschland gab.
1949 heiratete Beate Uhse in zweiter Ehe den Flensburger Kaufmann Ernst-Walter Rotermund. Nach der deutschen Währungsreform konnten die Kunden per Katalog Präservative, „Pariser Luxuswäsche“, Liebesgetränke, „Ariadne-Sex-Bäder“ und erotische Literatur bestellen. 1962 eröffnete das Unternehmerpaar in Flensburg den ersten Sex-Shop der Welt. 1967 hatte das Versandhaus bereits mehr als zwei Millionen Kunden und der Jahresumsatz lag bei ca. 23 Millionen Mark. Sieben Jahre nach ihrer Scheidung von Ernst-Walter Rotermund übernahm Beate Uhse 1979 „Dr. Müller’s“ Sex-Shop-Kette, ihren größten Mitwettbewerber. Durch die Produktion und den Verleih von Filmen für Porno-Kinos stieg sie ins Film- und Videogeschäft ein. 1983 gehörten Beate Uhse bereits zwölf „Blue Movies“-Kinos. Sie ließ etwa 140 Porno-Filme drehen und war mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Mark Marktführer. 1996 betrug der Gesamtumsatz 130 Millionen Mark. Etwa 550 Mitarbeiter waren bei Beate Uhse beschäftigt. Die ungemein erfolgreichere Unternehmerin starb am 16. Juli 2001 in einem Krankenhaus im schweizerischen St. Gallen an einer Lungenentzündung.[1]
Die Firma Hermes hat am 15. 12. 2017 von der Gebietsverwaltung die Lizenz zum Bernsteinabbau in Wischnewoje – Wosegau für 20 Jahre erhalten. Wenn sie diese inAnspruch nimmt, gibt es einen zweiten Berechtigten für den Bernsteinabbau im Gebiet Kaliningrad. [2]
Im Gebiet von Cranz findet sich in Kovrovo – Dollkeim ein bedeutender vorzeitlicher Friedhof, auf dem man Gegenstände von der Römischen Periode bis ins Mittelalter hinein fand. Den Fundstücken hat man beispielhaft den Begriff „Dollkeim-Kovrovo-Kultur“ beigemessen. Sie zeigen die verschiedensten Einflüsse aus dem Ost-Baltikum, dem östlichen Europa, Skandinavien, dem Donau-Delta, dem Rheinland und sogar der Schwarzmeer-Region. Ähnliches findet man auch in Corjeiten – Putilovo, einem der größten Friedhöfe dieser Kulturperiode.[3]
[1] Businessportal 24.com, 3. 3. 2006
[2] MKK, Kombinat ohne Monopol, Oprbl.Nr. 17/2019 (26. April), S. 13
[3] Agata Chilińska-Drapella, UNKNOWN CEMETERIES AT CORJEITEN/PUTILOVO IN THE SAMLAND PENINSULA, Academia 2020