Die Gegend von Gardienen westlich von Skottau auf dem Weg nach Gilgenburg war ursprünglich vielleicht germanisches Siedlungsgebiet, in dem jedoch später die Prußen sesshaft wurden. Auf dieses Volk verweist eine Fliehburg in Form eines Kegels ohne Kuppe von 60 Meter Höhe und oben einem Durchmesser von 30 Metern, umgeben von einem 20 Meter hohen Wall.
Der Ort Gardienen gehörte zu der riesigen Landverschreibung von 1.440 Hufen an Peter von Heselicht 1321. Später wann genau, ist nicht bekannt entstand hier ein Gut, das 1838 eine Fläche von 48 Hufen (à ca. 16,5 ha) hatte und einem Karl Klebs gehörte. Das Dorf, in dem 1838 zwölf Bauern wirtschafteten, gehörte dem Typus des Straßendorfs an und hatte eine Länge von etwa 1 km. Es liegt am etwa 20 ha großen Gardiener See, der nicht von zulaufenden Wassern, sondern aus unterirdischen Quellen gespeist wird und daher im Winter nicht zufriert. Das Wasser wird von der Moranse abgeleitet, die bei Allenstein in die Alle mündet. In der Umgebung gibt es viele Sümpfe und Wiesen.
Zu Gardienen gehörte eine Domäne mit einer landwirtschaftlichen Fläche von ca. 450 ha und eine Molkerei. Im Jahr 1939 verfügte Gardienen über 460 Einwohner.
Im 1. Weltkrieg war Gardienen drei Tage lang von russischem Militär besetzt. Es gab jedoch keine wesentlichen Zerstörungen, nur die Windmühle brannte ab. Dagegen wurde im Umfeld des Dorfes erheblich gekämpft. Auf dem Ehrenfriedhof des Ortes fanden über 350 russische und über 120 deutsche gefallene Soldaten ihre letzte Ruhe.
Die Kirchengemeinde erhielt 1596 einen am See gelegenen Neubau, der 1743 unter dem Patronat des Erbhauptmanns von Gilgenburg, Graf Finck von Finckenstein, von einem barocken Saalbau abgelöst wurde. Der Turm stammt wohl noch vom Neubau 1596. In Süden gab es einen Vorbau. Im Norden war die Sakristei angefügt. 1721 war sie Filialkirche von Waplitz, 1870 1901 von Usdau, und wurde 1902 selbständig. 1931 wurde die Kirche gründlich restauriert und dabei der Spitzbogeneingang rundbogig verändert. Die größere Glocke wurde 1633 von Niklas Schmidichen gegossen, die kleinere der beiden Glocken hatten 1691 der Patron Ernst Finck und Gräfin Juliane Charlotte Finck von Finckenstein aus Gilgenburg gespendet.
Eine Schule in Gardienen ist erstmals für 1579 dokumentiert. Im 20. Jh. gab es ein zweiklassiges Schulgebäude.
Während des ersten Weltkriegs fand in der Nähe von Gardienen ein Gefecht zwischen Deutschen und Russen statt, bei dem 120 Deutsche und 340 Russen fielen, die auf einem Ehrenfriedhof nahe Gardienen ihre letzte Ruhe fanden.
Am 18. Januar 1945 begaben sich die meisten Einwohner von Gardienen auf die Flucht. Von den Ausharrenden wurden beim Einmarsch der Sowjets zwei Tage später 12 Personen erschossen, darunter der Bürgermeister Jacobus und der Landjägermeister Erich Schwarz.
Der Ort Thalheim befindet sich westlich von Skottau dicht an der Kreisgrenze. Die Gründungsdaten sind nicht bekannt, dürften aber bis ins 14. Jh. zurück reichen, als ein Konsortium unter Peter Heselicht im Südosten von Gilgenburg 1.440 Hufen (etwa 240 qkm) zur Kolonisierung überschrieben bekam. Um 1397 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Für 1401 ist der Name Surssen verbürgt, der sich möglicherweise aus dem prußischen Wort Surke für Sumpf ableitete. Durch die mündliche Überlieferung veränderte sich dieser Name bis 1820 in Dziurdziau. 1873 wurde das Dorf durch königlichen Erlaß von einem Gutsbezirk in einen Gemeindebezirk umgewandelt. Der Name Dziurdziau, an dem sich die Umbenennung im Nachkriegspolen mit Dziurdzawo orientierte, wurde 1877 in Thalheim geändert.
Bereits zur Ordenszeit wird es in Thalheim eine Schule gegeben haben, denn für 1579 liegt ein Visitationsbericht des evangelischen Bischofs vor, in dem das Schulhaus als baufällig bezeichnet und ein Neubau gefordert wird. Die Besoldung des Schulmeisters war in jener Zeit mit 8 Mark pro Jahr die niedrigste im ganzen südlichen Ostpreußen und deutet damit auf wirtschaftlich nicht sehr prosperierende Verhältnisse hin. Zum Vergleich: der Schulmeister in Wilitzken im Kreis Treuburg verdiente 26 Mark, allerdings auch wegen besonderen Fleißes, der studierte Schulmeister in Gilgenburg erhielt 50 Mark, der in Neidenburg 64 Mark.
Eine Kirche soll in Thalheim bereits im 15. Jh. bestanden haben. Diese wurde jedoch seit 1670 als Filiale der Kirche in Skottau geführt Nachdem sie in der Folgezeit mangels Instandhaltung verfiel, musste sie 1825 durch einen Neubau ersetzt werden.
Nach dem 1. Weltkrieg hätte Thalheim beinahe auf dem Soldauer Gebiet gelegen und wäre damit polnisch geworden, denn bei der Abfassung des Versailler Vertrags war in Artikel 28 als östliche Grenze des an Polen zu übereignenden Gebiets der Lauf der Skottau von der Kreisgrenze Osterode-Neidenburg bis zur Mündung in die Neide festgeschrieben worden und damit wäre Thalheim von der Provinz Ostpreußen abgetrennt worden. Aufgrund einer falschen Einzeichnung in die beigefügte Landkarte und befördert von der Unkenntnis der polnischen Delegation konnten die deutschen Konferenzteilnehmer den eingezeichneten Lindenauer Fluß als kleine Skottau definieren und damit blieb Thalheim deutsch. Bei der dann folgenden Volksabstimmung votierten 182 Dorfbewohner für Deutschland und 4 für Polen.