Verlorene Gebäude in Gumbinnen

  • Altstädtische Pfarrkirche, dreischiffig, von 1720 – 1724,, erhöht und erweitert 1810/11 mit Turm von 1875, gesprengt 1944 und abgeräumt nach 1945. Allerdings befindet sich ein Kronleuchter aus der Kirche, 1731 von dem ersten Gumbinner Großbürger Wilhelm Simony vermutlich für das Rathaus gestiftet, heute im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg
  • Reformierte Kirche, erbaut 1736 – 1739 nach Plänen von Joachim Ludwig Schultheiß von Unfriedt, wurde mit 20.000 Talern königlichen Geldes gebaut. Das Geld reichte aber nicht mehr für den Turm. Deshalb gab es hier lange nur den Unterbau. Erst 1914 – 1918 entstand ein Turm nach den ursprünglichen Plänen von Schultheiß von Unfriedt, allerdings ohne die aufwändige Kuppel. In den Kampfhandlungen 1944 wurde die Kirche stark beschädigt und die Ruine 1982/83 abgeräumt.[2] Eine ihrer Glocken, 1744 von Johan Jacob Kornmann in Königsberg gegossen, hat auf dem Glockenfriedhof in Hamburg überlebt und läutet heute in der Kirche von Westoverledingen, einem Ortsteil von Großwolde in Ostfriesland[1]
  • Neuapostolische Kirche, eingeweiht 1932 in der ehem. Kasernenstrasse 7
  • Alte Regierung von 1832 – 1836, errichtet nach Plänen des Geheimen Oberbaurats Severin, beeinflußt von Karl Friedrich Schinkel. Ihren Platz nimmt heute eine Parkanlage neben der Neuen Regierung ein
  • Salzburger Hospital, ein schlichter, langgestreckter Bau von 1785
  • Militärmagazin, ein Ziegelbau im Ordensstil von 1741 – 1745
  • Zollamt von 1798
  • Denkmal für Friedrich Wilhelm I., Erzguß von 1835 nach einem Entwurf von Christian Daniel Rauch, der Sockel nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel
  • Bismarckturm, eingeweiht am 14. Juni 1903, von der deutschen Wehrmacht 1945 gesprengt, um dem Gegner eine Übersichtsmöglichkeit zu nehmen
  • Logenhaus, in dem Napoleon 1812 wohnte
  • Auf dem Platz der ehemaligen Oberpostdirektion befindet sich heute ein modernes Kaufhaus

[1] Klaus Stephan, Besuch bei einer sehr alten Dame, Gumbinner Heimatbrief, Juni 2012, S. 66
[2] Gumbinner Heimatbrief, Juli 2021, S. 153 f