Waldburg

Nikolaevka – Waldburg

Im Jahr 1822 ließ Ludwig Freiherr von Wrangel (1774 – 1851) auf Kurkenfeld auf eigenem Land sowie dem ihm aus der Regulierung nach der Bauernbefreiung zugeteilten Bauernland das Vorwerk Waldburg gründen. Für den Namen stand der Mädchenname seiner Frau, Caroline Gräfin Erbtruchseß zu Waldburg, Pate, von deren Familie er Kurkenfeld übernommen hatte. Nach seinem Tod wurde Waldburg im Zuge der Erbteilung eigenständig. Unter Karl von Wrangel (1867 – 1932) wurde um 1886 das Gutshaus zu einem repräsentativen Herrenhaus umgebaut, aufgestockt und mit einem Walmdach versehen.

Im Park ließ er, der dendrologisch gebildet war, seltene, oft ausländische Gewächse anpflanzen und die Wege ausbauen. Im Haus hing u. a. ein Porträt des Generalfeldmarschalls Friedrich Graf von Wrangel (1784 – 1877), gemalt von Franz Krüger (1797 – 1857), das sich heute im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz befindet.

Im 1. Weltkrieg erlitt Waldburg kaum Schäden. Nur das ziemlich verdreckte Gutshaus musste renoviert werden. Die wirtschaftlich schwierigen zwanziger Jahre trafen auch Waldburg. Deshalb verkaufte Karl von Wrangel das zu bewirtschaftende Land an eine Siedlungsgesellschaft und behielt nur das Schloss, den Park und Wald, und dieser Teil gehörte der Familie bis 1945. Unter den Nazis wurde Waldburg zu einem RAD-Lager umgebaut und im Krieg für die Kinderlandverschickung genutzt. Nach dem Krieg wurden das große Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude abgebrochen. Der Park ist verwildert.

Für Details zu Waldburg siehe Wulf D. Wagner, „Kultur im ländlichen Ostpreußen. Geschichte, Güter und Menschen im Kreis Gerdauen“, Band II, Husum 2009, S. 1221 – 1226