Von der Kirche auf einer Anhöhe über dem Frisching entstand zuerst der halbrunde Chor um 1320 – 1340, sodann das Kirchenschiff 1340 – 1370. Ein solch halbrunder Chor war im Ordensbereich höchst selten und ist heute nur noch in der St.-Annen-Kirche in Frauenburg zu finden, denn der Orden bevorzugte den geraden Chorabschluss. Im Chor wurde 1380 der Komtur Günther von Hohenstein begraben. Der Kirchturm wurde 1648 vollendet. Die Spitze des Kirchturms war zum Ende des 2. Weltkriegs noch von deutschen Pionieren abgenommen worden, um der sowjetischen Artillerie ein Angriffsziel zu nehmen. Während der Turm aber heute noch steht, ist das Kirchenschiff, das ab 1946 als Kino- und Tanzsaal gedient hatte, wohl völlig abgeräumt worden. Über dem Eingang im Turm hat sich eine große Inschriftenplatte mit einem Basrelief des Brandenburgischen Wappens erhalten. Die Deckengemälde der Kirche von C. Winter aus dem Jahr 1702 wurden noch während des 2. Weltkriegs fachmännisch dokumentiert. Diese Unterlagen befinden sich heute im Zentralinstitut für Kunstgeschichte München.[1]
Der Komtur der Burg Brandenburg, Günther von Hohenstein, erhielt von Kaiser Karl IV. (1316 – 1378) aus dessen Fundus von Heiligtümern eine Reliquie der hl. Katharina von Alexandrien geschenkt, weil er ihm als Komtur von Schwetz treue Dienste geleistet hatte. Günter von Hohenheim starb 1380 und wurde in der Kirche von Brandenburg beigesetzt. Das Katharinenreliquiar gelangte von der Burgkapelle in die Marienburg.[2]
Das Pfarrhaus ist heute Dorfgemeinschaftshaus. Das Kantorhaus steht auch noch.
Anstelle des deutschen Kriegerdenkmals steht jetzt ein russisches Marmorehrenmal.
Die Gebäude der Domäne sind ausgebrannt. Die noch existierenden Ställe dienten lange Zeit einer landwirtschaftlichen Kolchose.
Am 3. Juni 2008 wurde in Brandenburg ein neues Kinderheim eingeweiht, dessen Bau vom Lions-Club in Henstedt-Ulzburg finanziert wurde. Es bietet Platz für zwölf Kinder, die von einem Ehepaar betreut werden. Eigentümer ist die Propstei Kaliningrad, die es aber zur Nutzung der Administration Gurjewsk/Neuhausen überlässt.[3] Nach einem Bericht im Hamburger Abendblatt vom 30. Dezember 2010 haben gerade drei Mitglieder des Lions Clubs das Kinderheim besucht und es in guter Verfassung vorgefunden. Zu diesem Zeitpunkt wurden elf Kinder im Alter von vier bis 16 Jahren betreut.