Wenzken

Wiecki – Wenzken, Budry – Buddern

Das Dorf selbst wurde 1562 gegründet, das hierher gehörende Gut entstand 1616 unter Herzog Johann Sigismund durch Verleihung. Vom 19. Jh. bis in die 1930er Jahre gehörte es der Familie Contag, die einen prominenten Führer der Liberalen Partei stellte. Es umfasste in jener Zeit samt Vorwerk rd. 500 ha.

Das langgestreckte Herrenhaus ist ein zweigeschossiger klassizistischer Bau mit ausgeprägten Architekturdetails aus dem 19. Jh. In seinem östlichen Flügel befand sich ein repräsentativer Salon, äußerlich betont durch zusätzliche halbrunde Fensteröffnungen. Seit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wird das Haus als Schulgebäude genutzt.

Neben dem Haus hat sich der alte, artenreiche Landschaftspark erhalten.

Östlich von Wenzken liegt der Ort Budry – Buddern, Amtsdorf und eine Gemeinde mit etwa 800 Einwohnern. 1939 lebten hier 896 Menschen. Heute sind es nur noch etwa 400. Als 1893 in der Gegend die Cholera wütete, kam im Dort fast die Hälfte der Bevölkerung um. Im 1. Weltkrieg lag Buddern in der Hauptkampflinie und wurde massiv zerstört. Doch bis 1920 hat man den Ort wieder aufgebaut. Gegen Ende des 19. Jhs. entstand in Buddern eine Mühle, die bis 1995 Mehl gemahlen hat. Zur Stärkung des Tourismus im Grenzgebiet zwischen Polen und Litauen wurde mit Hilfe des Programms „Auf dem Pfad der Kultur und des Handwerks Schacken-Buddern“ im Zusammenwirken mit der litauischen Gemeinde Sakiai – Schacken die Mühle für fast 1 Mio € bis 2022 zum Kulturzentrum umgebaut. Im Innern entstanden vier handwerkliche Werkstätten wie z. B. Brotbacken und traditionelle Keramik.Die 130 Jahre alten Gerätschaften der Mühle blieben erhalten.[1]

[1] U.H., Alte Mühle neu genutzt, Oprbl. Nr. 35/2022 (2. September), S. 13