Zwischen Lettland und Deutschland. Der baltische Künstler Johann Walter-Kurau
15.06.2021
Der baltische Maler Johann Walter alias Walter-Kurau (1869 Jelgava/Mitau – 1932 Berlin), der in seiner lettischen Heimat unter dem Namen Johans (Jnis) Valters bekannt ist, gilt als einer der Begründer der modernen lettischen Malerei.
Nach seinem Studium an der St. Petersburger Kaiserlichen Akademie der Künste war Walter 1898 bis 1906 in seiner Heimatstadt Jelgava/Mitau tätig, wo sein Schaffen um 1900 sich in einer Wechselwirkung zwischen Impressionismus, Jugendstil und einer neoromantischen Stimmungskunst entwickelte.
Als er 1906 nach Deutschland übersiedelte, nahm er den Künstlernamen Walter-Kurau an. Er entfaltete dort eine breite Lehrtätigkeit und sammelte schöpferische Eindrücke auf vielen Malreisen. Seine Dresdener Schaffenszeit (1906-16) ist von einem spätimpressionistischen Stil geprägt, während er für die Berliner Periode (1916/17–1932) das Streben nach “weitestgehender Abstraktion bei strengstem Studium” der Natur als Leitmotiv seiner malerischen Weiterentwicklung wählte. Die späte Schaffensphase zeigt stark verarbeitete Anklänge an die Malerei Paul Cézannes, deutscher Expressionisten sowie französischer Fauvisten und Kubisten.
Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Botschaft der Republik Lettland präsentiert und ist zentraler Bestandteil des Jubiläums “Hundert Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland”. Sie bietet einen reichen Einblick in den in Deutschland entstandenen Teil des Walterschen Werkes. Alle gezeigten Arbeiten entstammen der Privatsammlung Pteris Šmidre. Kuratiert wurde die Ausstellung durch die Kunsthistorikerin Dr. Kristina bele von der Lettischen Kunstakademie in Riga. Die Eröffnung mit ihrem Einführungsvortrag, einem Grußwort der Botschafterin der Republik Lettland in Deutschland, I.E. Inga Skujia sowie der Uraufführung einer Komposition der lettischen Violinistin Monta Wermann wird am 2.7.2021 um 15.30 Uhr live auf unserem Youtube-Kanal übertragen.
Das Begleitprogramm umfasst neben mehreren Führungen – die ersten durch die Kuratorin selbst am Eröffnungswochenende (3.+ 4.7.2021) – auch einen Abendvortrag von Dr. Ralf Hartmann über „Walter-Kurau als Lehrer“ (22.9.2021). Angeboten wird zudem ein Sommerferienprogramm für Kinder von 8-12 Jahren (26.-30.7.2021) sowie ein Malworkshop mit der Künstlerin Elena Steinke (28.-29.8.2021). Weitere Hinweise auf das umfangreiche Programm finden Sie auf der Website des Museums unter:
Kontakt Janina Stengel M.A., Volontärin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 (0)4131 7599528, E-Mail: j.stengel@ol-lg.de
Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
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