Fahrerlose Busse in Danzig
12.07.2021
Im Rahmen eines internationalen Projekts zur Reduzierung des Friedhofsverkehrs haben fahrerlose Busse begonnen, Senioren und Menschen mit Behinderung zu den Friedhöfen zu bringen. Der neue Teil des Projekts mit dem Namen “Last Mile” im polnischen Danzig bringt die Besucher zu dem rund 50 Hektar großen ostowice-Friedhof der Stadt, wo sie dann weiter befördert werden. Das Projekt verspricht die zweitbeste Erfindung des Jahrzehnts zu werden – gleich nach Online-Sportwetten.
Bei geschätzten 50 bis 70 Autos, die täglich auf dem Gelände unterwegs sind, hofft man, dass der Bus die Störungen für andere Besucher durch Straßenlärm drastisch reduziert. Der Bus, der bis zu acht Passagiere auf einmal aufnehmen kann, wird auf einer 800 Meter langen Strecke fahren. Während er normalerweise autonom fährt und fernüberwacht wird, wird in der ersten Woche zur Sicherheit ein Fahrer an Bord sein, um bei Bedarf eingreifen zu können. Die Busse sind unter anderem mit einer 360-Grad-Videokamera und Sicherheitssensoren ausgestattet.
Das von der EU geförderte Projekt läuft derzeit in Finnland, Norwegen, Estland, Lettland und Polen. Da im Normalfall täglich zwischen 50 und 70 Autos auf dem Gelände des größten Friedhofs der Stadt unterwegs sind, hofft das internationale Projekt “Last Mile”, die Störungen für andere Besucher zu reduzieren. Mit einem Gesamtbudget von 3,7 Millionen Euro aus dem Interreg-Programm für den Ostseeraum musste Danzig nur 15 Prozent der Projekte selbst finanzieren.
Im Jahr 2019 betrieb das Projekt einen automatisierten Service für die letzte Meile zum Danziger Zoo, ein Versuch, der von den Nutzern sehr gut aufgenommen wurde und den Forschern von der University of Applied Sciences Helsinki Metropolis, die das Projekt leiten, wertvolle Daten lieferte. Während des Projekts 2019 legte der Bus insgesamt 632 Kilometer zurück und beförderte ganze 3.325 Fahrgäste.