Von Königgrätz nach Tannenberg. Ostpreußen im Kaiserreich
07.08.2021
Mit der Gründung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 begann für Ostpreußen eine Zeit der Modernisierung, aber auch der Vertiefung sozialer und politischer Gegensätze. Die Infrastruktur von Preußens östlicher Provinz wurde in atemberaubender Geschwindigkeit modernisiert: Es entstanden neue Postämter, Rathäuser, Kasernen, Straßen und Eisenbahnlinien. Dennoch blieb das Land zwischen Weichsel und Memel vor allem agrarisch geprägt. Tausende Menschen wanderten vom Land in die industriellen Zentren des Reichs, Berlin und das Ruhrgebiet, ab. Politisch setzten sich nach der Schlacht von Königgrätz 1866 die Konservativen auch in Ostpreußen durch. Sie beherrschten, von wenigen Ausnahmen, wie Königsberg, abgesehen, die Provinz und dominierten Staat und Gesellschaft. Das neue deutsche Nationalbewusstsein überformte den alten preußischen Staatspatriotismus. Das hatte zur Folge, dass die traditionelle multiethnische Welt Ostpreußens dem Untergang geweiht war. Die rigide Germanisierungspolitik führte zu Spannungen mit den sprachlichen Minderheiten des Landes. Die Entwicklung kulminierte schließlich im Ersten Weltkrieg im „Tannenberg-Mythos“ und dem Kult um Hindenburg, den „Retter Ostpreußens“.
Dr. Christian Pletzing ist Historiker; er hat zur Geschichte Ost- und Westpreußens geforscht und publiziert. Seit 2011 ist er Direktor des Akademiezentrums Sankelmark.
Der Vortrag findet unter Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen statt. Gemäß der Niedersächsischen Corona-Verordnung wird von jedem Besucher ein negativer Testbzw. ein Impf- oder Genesenen-Nachweis benötigt. Bitte legen Sie entsprechende Belege vor.
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Kontakt
Agata Kern M.A., Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum
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Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
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