Irgendwo ist Prostken Roman eines masurischen Lokführers
20.10.2021
Wilhelm Bubat, 1888 im masurischen Prostken geboren, träumt seit frühester Jugend davon, Lokomotivführer zu werden. Als junger Eisenbahner steht er im Dienst des Kaisers und fährt von Tannenberg bis Verdun. Später ist er für Hitlers Armee unterwegs. Ob Kohle oder Menschen, die Fracht ist egal – er erfüllt seine Pflicht. Bei Sonderfahrten in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Auschwitz begegnet ihm auch der Tod. Wilhelm leidet und schweigt. Als die Offensive der Roten Armee Ostpreußen trifft, gelingt es Wilhelm, mit seiner Lok westwärts zu entkommen. 1945, nach Ende des
Krieges, flüchtet er aus der Ostzone in den Westen zu seiner Frau Lina und wartet nur noch darauf, dass die Heimkehrerzüge seinen Sohn Werner aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückbringen. Doch ein Wiedersehn ist ihm nicht mehr vergönnt.
Eindringlich schildert der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Arno Surminski in seinem Roman „Irgendwo ist Prostken“ die Schrecken des Krieges, der Flucht und Vertreibung und erzählt lebendige Geschichte aus der Perspektive der einfachen Leute.
Arno Surminski, 1934 in Jäglack/Ostpreußen geboren, wuchs als Flüchtlingskind im schleswig-holsteinischen Trittau auf. Bekannt wurde Surminski mit vielen Erzählungen und Romanen, die sich meist mit dem Schicksal der Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und ihren Bemühungen, im Nachkriegsdeutschland Fuß zu fassen, auseinandersetzen. Der Schriftsteller lebt in Hamburg.
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