Die Evangelische Kirche in Masuren nach 1945

Die Evangelische Kirche in Masuren nach 1945

18.02.2022

Die evangelische Kirche spielte in Ostpreußen über Jahrhunderte eine überaus große Rolle. Markgraf Albrecht von Brandenburg, letzter Hochmeister des Deutschen Ordens, löste 1525 den Deutschordensstaat auf und führte die Reformation ein. Er gründete das Herzogtum Preußen, das erste protestantische Land der Welt. Der Zweite Weltkrieg hat nicht nur die politischen Grenzen und die nationale Zusammensetzung der Bevölkerung
dieser Region verändert. Auch das religiöse Leben wurde völlig anders. Die Deutschen 1991 Russland und Litauen) aufgeteilt. Im polnischen Teil, heute Ermland und Masuren, siedelten sich Polen an, die überwiegend katholisch waren. Die verbliebenen Protestanten wurden der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche unterstellt. Die evangelischen Kirchengebäude wurden meist von der katholischen Kirche in Besitz genommen. In dieser schwierigen Zeit galt es, die masurische Diözese zu organisieren, Beziehungen zu den neuen Machthabern und zu der katholischen Kirche zu regeln und das religiöse Leben (Gottesdienste, Religionsunterricht, Gemeindearbeit usw.) aufrechtzuerhalten. Bis in die 1970er Jahre hinein war das Bekenntnis zur evangelischen Konfession mit Benachteiligungen verbunden. Nicht zuletzt war dies ein Grund für die anhaltenden Ausreisen in die Bundesrepublik, was eine weitere Verminderung der Anzahl der Gemeindemitglieder zur Folge hatte.
Über diese historische Entwicklung und die heutige Situation der evangelischen Kirche in Ermland und Masuren spricht Pawe Hause, der Bischof der masurischen Diözese. Wie sieht das evangelische Gemeindeleben im ehemaligen Ostpreußen heute aus, welche Aufgaben hat die Kirche neben der Seelsorge übernommen, welche Probleme und welche Erfolge gibt es?
Pawe Hause (geb. 1964) ist lutherischer Theologe und seit 2018 Bischof der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Aufgewachsen in Warschau nahm Pawe Hause das Theologiestudium an der dortigen Christlichen Theologischen Akademie auf, das er 1993 abschloss. Im gleichen Jahr fand seine Ordination statt. 1995 nahm er den Pfarrdienst an der Johanneskirche in Ktrzyn (Rastenburg) auf, ab 1999 als leitender Pfarrer. Von 2001 bis 2017 war Pawe Hause zuständiger Geistlicher für den Johanniter-Orden, von 2010 bis 2013 auch Jugendseelsorger in der Diözese Masuren. 2013 wurde er in eine Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte der Kirche zwischen 1945 und 1989 berufen.

Veranstalter:Verein „Freunde Masurens e.V.“ und das Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum
Für diese Veranstaltung gelten die 2G-Plus-Regel und die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Anmeldung erforderlich unter Tel. 04131-759950 oder
info@ol-lg.de
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Kontakt
Agata Kern M.A., Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum
Tel. +49 (0)4131 7599515, E-Mail:a.kern@ol-lg.de
Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
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