Tiere im Nationalsozialismus
07.04.2022
Über den Nationalsozialismus und seinen Einfluss auf alle Lebensbereiche der Menschen
ist in breiter Vielfalt geforscht und publiziert worden. Doch dass sich die Gedankenwelt
des „Dritten Reichs“ auch auf das Verhältnis zu unseren Mitlebewesen ausgewirkt hat,
wurde bisher eher als Randnotiz behandelt.
Jan Mohnhaupt, freier Journalist und Autor, ist der Verbindung, die zwischen 1933 und
1945 in Deutschland zwischen Menschen und Tieren bestand, ganz spezifisch
nachgegangen und hat zahlreiche bemerkenswerte Beispiele für weltanschaulich
geprägte Perspektiven ausfindig gemacht. Dabei handelt es sich um einige Wildtiere,
aber viel mehr noch um domestizierte Arten, denen Charaktereigenschaften zuerkannt
werden, um sie im Wertesystem der Nationalsozialisten zu verorten. Sie wurden ebenso
wie Menschen in die Pflicht genommen und hatten sich den Vorstellungen ihrer Besitzer
zu unterwerfen wie viele Menschen in ähnlicher Weise. Sie dienten als natürliche
Vorbilder für „Schädlinge“ und „Schmarotzer“, wurden als treu, kühn oder tückisch und
falsch eingeschätzt und hatten ähnliche Schicksale zu erwarten wie entsprechend
bewertete Menschen. Auch in diesem Ausschnitt der NS-Geschichte zeigt sich das
nationalsozialistische Weltbild überraschend klar.
Jan Mohnhaupt wurde 1983 im Ruhrgebiet geboren. Er ist als freier Journalist und
Autor für verschiedene Magazine und Zeitungen wie Spiegel Online, Zeit Online und
P.M. History tätig. 2017 erschien im Hanser Verlag sein Buch „Der Zoo der Anderen“,
das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Er lebt und arbeitet in Magdeburg.
Ab dem 04.04.2022 kann das Museum ohne Beschränkungen besucht werden, das
Tragen einer FFP2-Maske in den Innenräumen, solange kein Sitzplatz eingenommen
wurde, ist jedoch weiterhin Vorschrift.
Anmeldung erforderlich unter Tel. 04131-759950 oder info@ol-lg.de
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Kontakt
Agata Kern M.A., Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum
Tel. +49 (0)4131 7599515, E-Mail:a.kern@ol-lg.de
Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 759950, Fax +49 (0)4131 7599511
E-Mail: info@ol-lg.de, Internet: http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de