Ermland und Masuren neu denken – die Stiftung/Kulturgemeinschaft Borussia

Ermland und Masuren neu denken – die Stiftung/Kulturgemeinschaft Borussia.

Vortrag von Kornelia Kurowska, Allenstein/Olsztyn am Donnerstag, 7. Juli 2022 um 18:30 Uhr. Eintritt: 4,00 €. Foto: Bet Tahara (c Borussia Olsztyn)

Masuren, später auch das Ermland, umfassen den südlichen Teil des ehemaligen Ostpreußens, eines Landstrichs zwischen Weichsel und Memel mit einer bewegten Geschichte. Dort entstand der mächtige Deutschordensstaat, 1525 bildete das Herzogtum Preußen, 1701 zum Königreich erhöht, den Vorläufer der preußischen Provinz Ostpreußen, die mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 bis 1945 die östlichste Provinz in Deutschland war. Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen die Deutschen oder wurden vertrieben und Ostpreußen zwischen Polen und der Sowjetunion (ab 1991 Russland und Litauen) aufgeteilt. Die Volksrepublik Polen betrachtete den ihr zugesprochenen südlichen Teil als die „wiedergewonnenen Gebiete“, auf die sie „historische Ansprüche“ habe. Erst die politische Wende 1989 führte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Man fing an, die
Regionalgeschichte neu und unvoreingenommen zu erforschen. Es entstanden vielfältige zivilgesellschaftliche Initiativen, zu denen auch die Stiftung und Kulturgemeinschaft Borussia in Allenstein/Olsztyn gehört. Innerhalb von über 30 Jahren ihrer aktiven Tätigkeit in der Region Ermland/Masuren ist aus einem kleinen Verein eine Institution geworden, die auf viele erfolgreiche grenzüberschreitende Initiativen mit Ost und West zurückblicken kann. Durch die Umsetzung ihrer Ideen des Atlantis des Nordens und kulturellen Nachfolge hat Borussia einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines historischen Bewusstseins und einer gemeinsamen Erinnerung in der Grenzregion und Vermittlung europäischer demokratischer Werte geleistet. Die von Borussia gerettete und restaurierte ehemalige jüdische Bet Tahara, Erich Mendelsohns  erstes Bauwerk, die heute als Mendelsohn Haus als Ort des Lernens und Begegnung bekannt ist, steht als Symbol für die Kraft bürgerschaftlichen Engagements und kultureller Kontinuität. 2021 wurde die Allensteiner Kulturgemeinschaft „Borussia“ mit dem Dehio-Kulturpreis ausgezeichnet.

Kornelia Kurowska, geb. in Guttstadt/Dobre Miasto, aufgewachsen in Allenstein. Ihre Großeltern und Eltern beiderseits kamen nach dem Krieg aus den polnischen Ostgebieten nach Ermland/Masuren. Nach dem Abitur am geisteswissenschaftlichen Lyzeum in Allenstein studierte sie Germanistik und Pädagogik an der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Thorn/Toruń. Noch als Studentin lernte sie die Kulturgemeinschaft Borussia kennen – seit 1993 ist sie im Verein aktiv – zuerst als Freiwillige, Projektassistentin und -Koordinatorin. Ab 2006 Vorstandsvorsitzende der Stiftung „Borussia“, seit Juni 2012 Vorstandsvorsitzende der Kulturgemeinschaft „Borussia“ e.V. Gemeinsam mit ihren Vorstandskolleginnen hat sie die Renovierung des Mendelsohn Hauses mitgeleitet und gestaltet nun dessen Programmarbeit. Dort leitet sie die Arbeitsbereiche Internationale Kultur- und Bildungsprojekte für Erwachsene und Jugendliche sowie den Internationalen Freiwilligendienst.

Veranstalter: Das Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum und der Verein „Freunde Masurens“ e.V.

Anmeldung erforderlich unter Tel. 04131-759950 oder info@ol-lg.de
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Kontakt
Agata Kern M.A., Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum
Tel. +49 (0)4131 7599515, E-Mail: a.kern@ol-lg.de

Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 759950, Fax +49 (0)4131 7599511
E-Mail: info@ol-lg.de, Internet: http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de