Jeder Mensch hat dieses eine Gericht, das ihn an die Heimat erinnert. Ein Stück Erinnerung, das durch Gerüche und Geschmack erst zum Leben erwacht. Die Wanderausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“ erzählt von diesen Momenten aus der Sicht der Ostpreußen, die Einblick in die Ess- und Trinkkultur einer vergessenen Region gab.
Möbelhäuser sind keine Kulturstätten? Der Einrichtungsanbieter Möbel Hesse in Garbsen bewies im vergangenen Juni 2022, dass sich eine schöne Einrichtung und kultivierte Themen durchaus die Klinke reichen dürfen. Auf der Ausstellungsfläche in der Nähe von Hannover wurde die beeindruckende erstmalig in Niedersachsen präsentiert. Neben zahlreichen Exponaten und einer liebevollen Präsentation konnten die Besucher gleichzeitig einen Einblick in das Leben der Ostpreußen gewinnen.
Konzipiert und erdacht wurde die Ausstellung im Haus Deutscher Osten in München. Schon seit einigen Jahren ist die Wanderausstellung in ganz Deutschland unterwegs und gastiert in verschiedenen Einrichtungen. Nun hatte Niedersachsen das große Glück, seine Gäste mit diesem kulturellen Highlight zu begeistern. Unterstützt wurde das Projekt von der Niedersächsischen Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen Editha Westmann.
So lecker, so ernst
Auf mehr als 15 Stellflächen reisten die Gäste in eine vergangene Zeit, die durch überlieferte Rezepte, traditionelle Speisen und ein besonderes Ambiente in die Gegenwart geholt wurde. Waren die ausgestellten Produkte und Waren, die damals täglich auf dem Esstisch landeten, Teil einer ganzen Generation, so sind viele Lebensmittel seit dem Ende Preußens aus dem Bewusstsein der Deutschen verschwunden.
Das östliche Europa war ein kulinarisches Hochgebiet, in dem Königsberger Klopse, Kümmelfleisch oder Glumstorte ein Festmahl bildeten. Aber auch lebenswichtige Grundlagen wie Kartoffeln, Getreide oder Grieß waren vom Speiseplan nicht wegzudenken. Die Zeiten haben sich geändert. Während die Bedeutung technischer Survival-Kits, deren Inhalte ExpressVPN übersichtlich im Blog beschreibt, zum wichtigen Standard geworden sind, lag der Fokus vor 60 Jahren auf heutigen Selbstverständlichkeiten. Ackerbau und Viehzucht gehörten zum Alltag, der ein wichtiges Ziel verfolgte: Nahrung! Von Lieferdiensten oder dem schnellen Gang zum Supermarkt war zu dieser Zeit keine Spur.
Förderung ostpreußischer Kultur
Zum feierlichen Auftakt der Ausstellung spielte das Garbsener Musikduo Bernsteinmosaik und begleitete den Abend mit wundervollen Klängen ostpreußischer Stücke. Emotional, heiter, bewegend: Die geladenen Gäste stimmten sich auf diese Weise auf die bewegende Präsentation ein, die auch an den folgenden Tagen für viel Andrang und einen erfreulichen Besucherstrom sorgte. Mit der Wanderausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“ setzte Niedersachsen ein Statement, welches auch in der Zukunft unterstrichen werden soll.
Weitere Ideen sind bereits geplant. Gastgeber Robert Andreas Hesse und Editha Westmann möchten die kulinarische Reise nach Ostpreußen noch nicht beenden. Zwar ist die Wanderausstellung aktuell in Garbsen beendet, doch die Lust auf Köstlichkeiten ist weiterhin vorhanden. Ein Grund, warum als Folgeprojekt ein Kochkurs für ostpreußische Spezialitäten konzipiert werden soll. Mit ausgewählten Zutaten und traditionellen Rezepten sollen die in Vergessenheit geratenen Leckereien wieder salonfähig gemacht werden. Einen Einblick in die ungewöhnliche Vielfalt von Spezialitäten liefert Welt in einem umfassenden Artikel. Ab Herbst sollen die Kochkurse Abwechslung in die niedersächsischen Küchen bringen. Ein passendes Geschenk für die bevorstehende Weihnachtszeit, die in diesem Jahr etwas anderes als Gänsebraten und Rotkohl servieren könnte.