Steinort wird Sztynort -Ein masurisches Dorf nach 1945

Steinort Stynort (c Ol)

Vortrag: Dr. Hannah Wadle. Lesung: Ulla Lachauer. Am Mittwoch, 12. Oktober 2022 um 18:30 Uhr. Eintritt: 6,00 €

Das Steinorter/Sztynorter Schloss in Masuren ist der ehemalige Stammsitz der traditionsreichen ostpreußischen Adelsfamilie von Lehndorff. Sein letzter Besitzer, Heinrich Graf von Lehndorff, war einer der Verschwörer des 20. Juli 1944. Nach dem misslungenen Attentat auf Hitler in der „Wolfsschanze“ wurde er inhaftiert, zum Tode verurteilt und im September 1944 hingerichtet. Steinort ist im Januar 1945 von den Kriegszerstörungen verschont geblieben. Nach längerer Besetzung durch die Rote Armee seit 1945 war im Schloss ab den 1950er Jahren eine landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (PGR) untergebracht. In den 1990er Jahren haben die Besitzer mehrmals gewechselt und ließen das Schloss stark verfallen. Seit 2009 gehört das Schloss der polnisch-deutschen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz, die sich um seine Rettung bemüht.
In der Veranstaltung im Ostpreußischen Landesmuseum stellt zunächst Anthropologin Dr. Hannah Wadle die Geschichte Steinorts nach 1945 dar. Sie ist Dozentin an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen/Poznań und leitet seit 2017 das Steinorter Sommerfestival. Danach liest Autorin und Journalistin Ulla Lachauer einige Biografien, die sie im Rahmen des Projekts „Steinorter/Sztynorter Migrationsgeschichten“ geschrieben hat. Sie erzählen von Polen, Ukrainern und Belarusen, die nach 1945 in die Häuser der vertriebenen Steinorter zogen, die meisten ihrerseits Vertriebene aus dem Vorkarpatenland, aus Wolhynien und dem Wilna-Gebiet. Wie die wenigen Masuren, die dageblieben waren, kämpften sie ums Überleben und mussten sich im sozialistischen Polen zurechtfinden. Aus vielen verschiedenen Perspektiven werden Vergangenheit und Gegenwart lebendig.

Anmeldung unter Tel. 04131-759950 oder info@ol-lg.de

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Kontakt
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