Der „Kant-Bau“ startet – Baumaßnahmen am Ostpreußischen Landesmuseum

Kant am Schreibtisch, von Johannes Heydexk (c Ol)

Teilsperrung der Ritterstraße am 12. Oktober 2023

Letzte Woche war die Freude groß im Ostpreußischen Landesmuseum: Die
geplante Erweiterung für eine eigene Abteilung zum berühmten Philosophen
Immanuel Kant hatte nun alle zuwendungsrechtlichen und baufachlichen
Hürden genommen, die Zuwendungsbescheide vom Bund und Land
Niedersachsen liegen vor, die Fördermittel in Höhe von insgesamt acht Millionen
Euro können nun abgerufen werden.
Damit kann nun endlich der Hochbau starten, nachdem schon in diesem Frühjahr
archäologische Vorarbeiten erfolgt waren mit für die Stadtgeschichte teils
spektakulären Funden. Der Zeitplan ist äußerst ambitioniert: Noch im
kommenden Jahr soll anlässlich seines 300. Geburtstages eine eigene Immanuel-
Kant-Abteilung für das interessierte Publikum geöffnet werden. Immanuel Kant
gilt als der wichtigste Denker der Moderne bzw. der deutschen Aufklärung und
hat Ostpreußen zeitlebens nie verlassen. Auch aus diesem Grund gibt es in
Deutschland bis heute keine museale Präsentation dieser herausragenden,
international geachteten Persönlichkeit. Die Hansestadt Lüneburg wird damit
auch „Kant-Stadt“!
Aus diesem Anlass wird ein viergeschossiger Museumsbau errichtet, der eine
städtebaulich unansehnliche Lücke in der historischen Altstadt schließen wird.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wird weiterhin ein barrierefreier Zugang zum
Museumsinnenhof von der Ritterstraße aus existieren.
Was wird gebaut? Neben einem neuen Archiv im Untergeschoss sind zwei
Etagen Dauerausstellung geplant sowie im Erdgeschoss ein „Kant-Forum“ als
lebendiger Ort für Begegnungen, Tagungen und einem offenen Austausch im
Sinne von Aufklärern wie Immanuel Kant. In der Ausstellung werden nicht nur
die Biographie des Königsbergers vorgestellt, sondern vor allem seine
Philosophie und ihre Bedeutung für uns Heutige: seine Erkenntnistheorie, seine
Moralphilosophie (Stichwort: Kategorischer Imperativ) und wichtige
gesellschaftliche Konzepte wie Menschenwürde, Pressefreiheit, Vernunft und
Verantwortung sowie völkerrechtliche Ansätze, etwa aus seiner Schrift „Zum
ewigen Frieden“.

Während der Zeit der Bauarbeiten sollen die Beeinträchtigungen in der
Ritterstraße so gering wie möglich ausfallen. Die Straße bleibt für Fußgänger,
Radfahrer und Autofahrer nutzbar. Schon jetzt steht auf Höhe des früheren
Museumseingangs ein Bauzaun. Hintergrund sind Vorarbeiten für die
Aufstellung des Baukrans.
Für diese Maßnahme ist eine Straßensperrung zwischenzeitlich leider
unvermeidlich. Dies geschieht jetzt am Donnerstag, 12. Oktober 2023, und
hierfür wird ab 6 Uhr morgens die Ritterstraße auf Höhe des Museums
vollständig gesperrt. Anlieger können weiterhin von beiden Seiten bis zur
Baustelle fahren, die Einbahnstraßenregelung wird für diesen Tag aufgehoben.
Weitere Informationen können der Website des Museums entnommen werden:

http://www.ol-lg.de.

Kontakt Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Ostpreußisches Landesmuseum
Mareike Kelzenberg M.A., Wissenschaftliche Volontärin
Tel. +49 (0)4131 7599528, E-Mail: m.kelzenberg@ol-lg.de

Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 759950, E-Mail: info@ol-lg.de, Internet: http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de

Kantbau: Ansicht von der Ritterstraße (c Ol)