Der Kaufmann Joh. Ludwig Guttzeit erwarb am 24. 8. 1807 das Gut Adlig Tannenwalde vom Geheimen Kriegsrat Carl Rudolf Wilhelm von Billerbeck. Es war durch Abspaltung vom Gut Trenk entstanden und soll den Namen 1878 erhalten haben. Noch 1910 gab es lediglich 51 Einwohner, einen Gasthof, ein Bahnhofsrestaurant und ein Dampfziegelwerk. 1918 befand sich das Gut im Besitz des Fabrikbesitzers Otto Brust. Dessen Geschäftsführer sympathisierte mit der Idee der Heeresleitung, jedem heimkehrenden Soldaten ein Häuschen mit Garten zu geben, was Otto Brust unterstützte. Deshalb stellte er 105 Hektar für den Siedlungsbau zur Verfügung. Am 1. 5. 1919 wurde ein entsprechender Vertrag mit der im April gerade gegründeten Kleinsiedlungsgesellschaft mbH Tannenwalde geschlossen und der Siedlungsbau mit der Regierung in Königsberg abgestimmt. Der Berliner Geheimrat Muthesius entwarf den Bebauungsplan und Pläne für die ersten Doppelhäuser. Es folgte 1925 ein Kurhaus mit passender Gartenanlage und 1929 zählte man 102 Häuser mit 367 Wohnungen. Im selben Jahr erhielt die Gemeinde die „Otto-Braun-Schule“ und ihre Kirche. 1938 hatte Tannenwalde 2.669 Einwohner und am 1. 4. 1939 wurde der Ort mit dann über 3.000 Einwohnern in den Stadtkreis Königsberg eingemeindet. Zu Tannenwalde gehört heute ein großer Militärflughafen, dessen Landebahn noch auf 3.500 Meter verlängert wird.[1] Die Otto-Braun-Schule in der ul. Gawrilenko 1, früher Schulstrasse, wurde in neuerer Zeit zum Kulturhaus „Tschkalowskij“ umgerüstet, nachdem es 2012 als Haus der Offiziere ausgedient hatte.
Die Kirche in Tannenwalde kam unbeschadet über den Krieg, wurde dann als Pferdestall missbraucht und später abgerissen. Die orthodoxe Gemeinde errichtete 2003 die Kirche des „Heiligen Apostelgleichen Großfürsten Wladimir“.[2] Der Bahnhof war offenbar beschädigt, wurde aber wieder aufgebaut. Von hier aus führt eine zweigleisige Strecke bis nach Rauschen.[3]
Großer Arbeitgeber in Tannenwalde war die “Ostpr. Nährmittelfabrik”, die Kakao, Trockenmilch, den vitaminreichen “Ordenstrunk” sowie ein beliebtes Vitamin-C-Konzentrat namens “Lucksan” herstellte, das im 2. Weltkrieg die Wehrmacht exklusiv für sich beanspruchte und das noch nach dem Krieg in Heide, Schleswig-Holstein, weiter produziert wurde.[4]
Einer der jüngsten Stadtteile von Königsberg war Кутузово–Rothenstein. Auf einem Gut im Norden legte Dr. Johannes Matern eine Ziegelei an und ließ sich dort ein Haus bauen: die Villa Rothenstein. Dieser Name leitete sich ab von dem roten Stein, der dort gebrannt wurde und gab später dem ganzen Ortsteil seinen Namen. Der in Königsberg renommierte Architekt Kurt Frick (1884 – 1963) legte die “Siedlung Rothenstein” an. Hier ließen sich vornehmlich Handwerker nieder. In der Cranzer Allee 80 entstand 1916 mit Unterstützung wohlhabender Bürger ein Alten- und Pflegeheim, das heute noch existiert und noch demselben Zweck dient. 1935 erhielt der Ortsteil im Schwalbenweg 35, jetzt ul. Gerzena, eine Schule, in der 1937 15 Lehrer in 16 Klassen mit durchschnittlich 44 Schülern unterrichteten. In Rothenstein ging später auch Ljudmila Putina in diese Schule. In der Nähe des Bahnhofs Rothenstein lag das Heeres-Bekleidungsamt mit eigenem Gleisanschluss. In den letzten Jahren wurde eine neue armenische Kirche im traditionellen Stil im ehemaligen Schwalbenweg, errichtet.
Bis zum Jahr 1920 gab es in Rothenstein ein großes Munitionslager. Bei der Umlagerung russischer Munition 1916 kam es zu einer folgenschweren Explosion mit 44 Toten und 95 Verletzten. Noch schlimmer war die Explosionskatastrophe 1920, als etwa 200 Opfer zu beklagen waren. Häuser und Öffentliche Gebäude wurden kilometerweit beschädigt oder zerstört wie die Kuppel des gerade errichteten Krematoriums, und die neue Herzog-Albrecht-Kirche in Maraunenhof verlor weitgehend ihr Dach. In Rothenstein gab es auch etliche Kasernen. In deren Autohallen trieb die Rote Armee 1945 viele Deutsche in einem Internierungslager zusammen – bei winterlicher Kälte ohne ausreichende Bekleidung und ohne Verpflegung, so dass viele von ihnen hier ihr Leben oder ihre Gesundheit verloren.[5] Heute stehen die Kasernen weitgehend leer. Das gilt auch für den Hochbunker, in dem während des Luftangriffs der Engländer im August 1944 viele Rothensteiner Schutz fanden. Ihn zu sprengen würde zu viele Sekundärschäden verursachen.[6]
Der Stadtteil Ponarth, heute Dimitrowa genannt, wurde 1385 erstmals urkundlich erwähnt und war ein selbständiges Dorf nahe Königsberg, bis man es 1905 nach Königsberg eingemeindete. Der Name hat prußische Wurzeln und deutet auf ein Überschwemmungsgebiet hin: Pànart’an heißt etwa “Am See gelegen” oder auch “fließen, pumpen“[36]
1609 wurde das Dorf Ponarth dem Löbenicht verschrieben. Durch Ponarth fließt das kleine Flüßchen Beek, das bei Contienen in den Pregel mündet. Über seine Grenzen hinaus bekannt wurde Ponarth durch sein gutes Bier. Das gilt heute nicht mehr. Das Bier kommt aus Devau, und seine Qualität hält keinem Vergleich mit den damaligen Sorten Ponarth und Schönbusch stand. Die alten Werksgelände verwahrlosen. In seinen Kellern hatte man einmal nach dem Bernsteinzimmer gesucht. 1874 gründete man den Amtsbezirk Ponarth, dem außerdem die Gemeinden Groß Karschau, Hoch Karschau, Klein Karschau und Schönbusch zugeordnet wurden.
Schon 1385 soll es in Ponarth eine Bierbrauerei gegeben haben. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich dieses Dorf zur größten Königsberger Vorstadt. Sie hatte um 1895 etwa 4.400 Einwohner und 1912 etwa 13.000.Dort gründete Johann Philipp Schifferdecker 1849 eine moderne Bierbrauerei und führte dabei das untergärige „bayrische“ Bier ein, das in Ponarth und ebenso bei Schönbusch gebraut wurde.[7] Der Gründer mit dem Kürzel „J.P.S.“, was die Königsberger übersetzten mit „Jeder Ponarther säuft“, wurde 1811 als Ältester von 24 Geschwistern einer über mehrere Generationen Bier brauenden Familie in Mosbach in Baden geboren. Seine Ausbildung erhielt er in einer Klosterbrauerei. Ein Onkel holte ihn nach Königsberg, wo er in der Tuchmachergasse am 15. 9. 1839 das Brauereigebäude des Mälzenbrauers und Essigfabrikanten H. P. Mayer erwarb. Als erster Brauer führte er das süddeutsche untergärige Bier ein, das sich sehr bald so großer Beliebtheit erfreute, dass er größere Betriebsanlagen benötigte. Das Gelände dafür fand er im Dorf Ponarth vor den Toren von Königsberg, wo er dem Bauern Riemann 1849 ein Grundstück abkaufte, auf dem die Brauerei Ponarth entstand. 1869 verkauft J.P.S. die Brauerei an seinen jüngsten Bruder Eduard (1833 – 1915)[8] und kaufte mit dem Erlös die Bergheimer Mühle (Heidelberg), umgestaltet in die Portland-Cement-Werk, Heidelberg, Schifferdecker & Söhne, aus der die HeidelbergCement AG hervorging, die heute noch existiert. J.P. Schifferdecker war seit 1878 Mitglied der Loge Zum Todtenkopf und Phoenix.
Für die Brauerei war Eis unabdingbar. Dies wurde bisher aus Schweden herangeführt. Schifferdecker ließ jedoch vier große Wasseranlagen bauen, wovon noch zwei vorhanden sind: der Sommersee und der Teich am Krankenhaus. Im Jahre 1885 vernichtete ein Großbrand große Teile der Brauerei. Der Wiederaufbau wurde genutzt, um die technischen Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen. Die Bierbrauerei war im Besitz der Familie Schifferdecker bis zum Jahre 1929. Nach dem Krieg wurde anfänglich die Bierproduktion fortgesetzt, dann stellte man aber die Produktion auf Mineralwasser um. Jahrelang stand der Betrieb still und die Gebäude verfielen. 2016 kaufte ein westdeutscher Investor, ein großer Zementindustrieller, die gesamte Industrieanlage, die unter Denkmalschutz steht, die er sanieren und zu einem Informations- und Dokumentationszentrum für Bier ausgestalten will, weil die Fabrik früher einmal zur Familie gehörte hatte.[9]
Die Brauerei Schönbusch in Ponarth in der Schönbuscher Straße wurde am 31. 12 1871 von Eduard Schifferdecker, Bruder von Johann Philipp Schifferdecker, dem Gründer der Ponarther Brauerei, gegründet. Hergestellt wurde ober- und untergäriges Bier und Malz für eigenen Bedarf sowie Eis. 1921 wurde sie von Hermann Röder geführt. Großaktionär 1943 war die Ferdinand Rückforth AG in Stettin mit einem Anteil von 50 % (Wikipedia).
Neben der Schifferdecker AG Brauerei Ponarth und der Brauerei Schönbusch gab es die Königliche Eisenbahn-Hauptwerkstätte, eine Kaserne, Munitionsfabriken und die Schichau-Werft am südlichen Pregelufer. Auch der Güterbahnhof und der 1929 angelegte Hauptbahnhof gehörten in diesen Stadtteil. Das Gebäude des Kaiserlichen Postamts hat sich, wenn auch in der Gestalt erheblich verändert, erhalten. Die Ponarther Gloria-Lichtspiele hat man nach dem Krieg in eine Markthalle umgewandelt. Die Ponarther evangelische Kirche von 1897 ist schön restauriert. Auch die katholische St. Josefs-Kapelle von 1931 hat den 2. Weltkrieg überlebt. Die Kapelle der Baptistengemeinde von 1895 dagegen gibt es nicht mehr. Die Ponarther Mittelschule in der Schifferdeckerstraße von 1897 ist ebenfalls nicht erhalten. Dagegen steht gegenüber noch die 1910 fertiggestellte Schillerschule. Vor dem 1. Weltkrieg wohnten in Ponarth ca. 20.000 Einwohner (was etwas übertrieben scheint), 1939 sollen es 36.000 gewesen sein.[10]
In Contienen, heute ein Teil des Bezirks Moskovsky,gab es ursprünglich ein Gut, das hier Ackerwirtschaft und Viehzucht betrieb. Als die Anlagen der Union-Gießerei in Rathshof nahe dem Hafen aus allen Nähten platzte, verlegte man 1907 das Werk nach Contienen unweit des ehemaligen Gutes. Details zur Union-Gießerei siehe den Bericht von Manfred Weigel im Kapitel „Die Königsberger Industriellen und Unternehmen ….“ . 1927 wurde Contienen nach Königsberg eingemeindet.[11]
Westlich von Ponarth und südlich von Contienen gab es das landwirtschaftliche Gut Spandienen, heute Suworowo. Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Industrialisierung im Kaiserreich entstanden hier Wohnungen für Arbeiter und Angestellte vor allem der Union-Gießerei in Contienen und die Firmen im Hafenbereich. Spandienen wurde 1928 nach Königsberg eingemeindet.[12]
Haffstrom, heute Tschapajewo,ist ein Ort direkt am Frischen Haff, der bereits zur Ordenszeit begründet wurde. Hochmeister Heinrich von Dusemer verschrieb 1349 den Benediktinerinnen im Löbenicht hier eine Kapelle, die später zu einer Kirche ausgebaut wurde. Haffstrom war ein beliebtes Ziel für Badeausflüge der Hauptstädter. Es wurde 1939 nach Königsberg eingemeindet. Inzwischen ist der Ort stark verlandet, auch die Kirche ist mit dem Sand untergegangen. Zum Dorf Prappeln, heute zusammen mit Haffstrom im Ort Tschapajewo,südlich von Ponarth, zusammengefasst, gehörte ein Mühlenbetrieb mit Landwirtschaft. Die Gemeinde wurde 1939 nach Königsberg eingemeindet.
Südlich von Prappeln liegt Karschau, heute Nowo-Doroschny, mit den beiden Ortsteilen Gut Hoch-Karschau und Großkarschau, wo landwirtschaftliche Betriebe arbeiteten. In Hochkarschau wurde 1850 ein Artillerieschießplatz eingerichtet und in der Nähe entstand 1872 das Fort Nr. IX – Dohna, Teil des Befestigungsgürtels um Königsberg mit insgesamt 12 Forts, die durch eine Ringchaussee miteinander verbunden waren. Karschau wurde 1939 nach Königsberg eingemeindet.
Unweit von Haffstrom lag das Gut Kalgen, heute Schosseinoje, das ebenfalls schon zur Ordenszeit bestand und den Ordensrittern als Ausgangspunkt zur Verteidigung Königsberg diente. Herzog Albrecht verlieh den Ort seinem Sekretär Paul Militsch vom Kneiphof. In der Neuzeit gehörte Gut Kalgen der Familie, die erfolgreich die hiesige Mühle betrieb.[13]
Auch das landwirtschaftliche geprägte Speichersdorf mit den Haberberger Wiesen und vielen Schrebergärten östlich von Ponarth stellte Flächen für die Wohnbebaung im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs zur Verfügung. Speichersdorf wurde nach dem Krieg mit Aweiden zum Stadtteil Juschny zusammengefasst. In Altenberg-Aweiden befand sich ein landwirtschaftlicher Gutsbetrieb, den Markgraf Georg Friedrich seinem Kammermeister Johann Schnürlein, 1579 geadelt, verliehen hatte. In Aweiden gab es im 19. Jh. ein renommiertes Tanzlokal, in dem auch studentische Verbindungen ihre Kommerse abhielten. 1862 wurde in Aweiden das zweite ostpreußische Provinzialturnfest abgehalten. Dieses fand so viel Anklang, dass das Friedrichskolleg dort hinfort jährlich ein Turnfest durchführte mit der weiteren Folge, dass das Turnen an allen Königsberger Volksschulen zur Pflicht gemacht wurde. 1939 erfolgte die Eingemeindung nach Königsberg.
Im Stadtteil Mühlenhof am alten Pregel, ursprünglich ein Gutshof, hatten sich viele Mühlenbetriebe niedergelassen. Die Gemeinde wurde 1908 nach Königsberg eingemeindet.
Östlich von Mühlenhof hatte schon der Orden das Gut Jerusalem, heute Teil von Moskowskoje, gegründet, dessen Name an die Gründung des Ordens 1190 im Heiligen Land erinnern sollte. Das Areal wurde 1928 nach Königsberg eingemeindet. Im selben Jahr entstand hier ein Flusswasserwerk, in dem aus Flusswasser Trinkwasser gewonnen wurde.[14]
Östlich von Jerusalem liegt das Adlig Gut Neuendorf, heute Rschewskoje, eine Gründung aus der Zeit König Friedrichs I. Der Ort wurde 1939 nach Königsberg eingemeindet. Die Kirche aus dem 14. Jh., wurde bei einem Orkan 1820 zerstört und danach neu aufgebaut. Jetzt ist sie Kriegsruine. Sie hatte ursprünglich drei Glocken von 1504.
Der Ort Seligenfeld südlich von Neuendorf, heute Delneje, wurde im 14. Jh. auf einer gerodeten Waldfläche gegründet und 1395 erstmals urkundlich erwähnt. 1422 verlieh Hochmeistr Hans von Rußdorf das Dorf einem Kammermeister Hans Bochßen, besiegelt durch eine Handfeste. In Seligenfeld gab es das Kloster St. Marien der Königsberger Benediktinerinnen, das später dem Löbenichtchen Hospital zugeordnet war. Die alte Kirche wurde durch einen Blitzeinschlag zerstört und 1852 neu aufgebaut. Die Eingemeindung nach Königsberg erfolgte 1939.[15]
Der Ort Metgethen, heute Alexander-Kosmodemjanski-Siedlung, wurde 1278 erstmals als Myntegeiten urkundlich genannt, als Landmeister Konrad von Thierberg dem Prußen Regune Land in dieser Gegend verschrieb. 1384 wurde Metgethen in Verbindung mit der Anlage des Landgrabens erwähnt und 1482 heiratete die Tochter des Gutsbesitzers den Söldnerführer von Roeder, in dessen Familie Ende 17. Jh. ein Feldmarschall vorkam.[16] Der einstige Gutsbezirk kam 1818 zum Kreis Königsberg Land und der Ort wurde am 1. 4. 1939 nach Königsberg eingemeindet. Kirchlich gehörte Metgethen zu Juditten. In Metgethen, idyllisch an dem die Wasserversorgung Königsbergs sichernden Landgraben gelegen, wurde ab 1900 die Basis für eine neuzeitliche Wohnlandschaft gelegt. 1907 wurde noch Paul Weller als Gutsbesitzer des 611 ha großen Gutes genannt. Wann dieses aufgelöst wurde, ist nicht genau bekannt, vermutlich aber in den 1920er Jahren. 1912 entstand auf dem Gutsgelände die Landfrauenschule. 1927 richtete man etwas außerhalb von Metgethen die “Lehr- und Versuchsanstalt für Kleintierzucht” an, wo zunächst Landfrauen zu Hühnerzüchterinnen ausgebildet wurden. Später erweiterte man das Zucht-Programm um Gänse, Enten, Kaninchen.
Am 28. 2. 1937 wurde die Feuerwehrschule Metgethen, deren Grundstein 1935 gelegt und deren Richtfest 1936 gefeiert wurde, ihrer Bestimmung übergeben. Es gab Übernachtungsmöglichkeiten für 40 Lehrgangsteilnehmer, kleine und große Unterrichtsräume, davon einer mit einem großen Experimentiertisch für Feuermelde- und Signalanlagen, ein Labor für Brandversuche sowie eine große Übungshalle mit Geräteraum und Empore mit angebautem Steigerturm und eingebauter Schlauchtrocknungsanlage. Bis 1939 ergänzte man die Schule um Pferdeställe, Schmiede, Brandhaus und Garagen.[17]
Man nannte Metgethen auch die „Lunge Königsbergs“. 1936 wohnten dort 2.263 Einwohner, eher wohlhabende Leute, Beamte, Angestellte, Handwerker. Der Ort gliederte sich in die Gartenstadt, die Waldvillenkolonie, das Gut Metgethen und das Gelände der Heide.[18]
Metgethen wurde am 29.1.1945 von sowjetischen Truppen eingenommen, aber 3 Wochen später zurückerobert. Die deutschen Soldaten fanden zwei Haufen von teilweise verbrannten Leichen von etwa 3000 Männern, Frauen und Kindern. Im ganzen Ort waren weitere Leichen verstreut, in den Wohnungen lagen ermordete Frauen und Kinder mit Merkmalen von Folter und Vergewaltigung. In einem Bombentrichter auf dem örtlichen Tennisplatz entdeckte man etwa 30 offenbar von einer Explosion zerrissene Opfer. Es handelte sich v.a. um Flüchtlinge, die in Metgethen vom russischen Vorstoß überrascht worden waren. Die Rotarmisten hatten bei der Eroberung wohl die Hetzparolen der sowjetischen Propaganda, die die Deutschen pauschal als ‘faschistische Tiere’ bezeichneten und ihre Tötung forderten, wörtlich genommen. Beispielhaft ist eine eine Schilderung aus Metgethen, nachdem Sowjetsoldaten dort gehaust hatten: »In fast allen Häusern und Gärten lagen erschlagene Männer, Frauen und Kinder. Die Frauen deutliche Spuren der Vergewaltigung aufweisend, die Brüste oftmals abgeschnitten. Auf dem Bahnhof stand ein Flüchtlingszug aus Königsberg. In jedem Waggon lagen die Leichen bestialisch ermordeter Flüchtlinge jeden Alters und Geschlechts. Auf dem Tennisplatz in Metgethen waren deutsche Kriegsgefangene und Zivilpersonen zusammengepfercht und dann eine Sprengladung zur Explosion gebracht worden. Man fand Teile menschlicher Leichen noch 200 Meter von dem riesigen Trichter entfernt.« (www.konservativ.de) Man sprach vom “Massaker von Metgethen”. Internationale Beobachter wurden seinerzeit von den Nazis eingeladen, die Folgen dieses Massakers zu begutachten.[19]
In Rathshof, heute meist Teil von Wosduschnoje, befand sich ursprünglich ein Gut, das zu den Besitzungen der Altstädtischen Kirche gehörte, die es 1533 an den Ratsherrn Bernhard Betner verkauften. Später wurde es Stadtgut, wurde aber im 19. Jh. erneut privatisiert. Zu den Besitzern in diesem Jahrhundert gehörte u. a. die Familie Tortilowicz von Batocki, die das Gut 1883 an den Oberamtmann Carl Ludwig Perkuhn verkauften. Als die Stadt Königsberg Siedlungsland benötigte, verkaufte Perkuhn 1900 das Gut an die Stadt, die hier Wohnungen errichten ließ. Ein großes Teilgelände auf den Pregelwiesen erhielt die Waggonfabrik Steinfurt, die hier ein Werk errichtete. Das Gutshaus wurde Ausflugslokal, der Gutspark zu einem öffentlichen Park.[20]
In einer Randlage zu Königsberg befindet sich auch Juditten, heute Mendelejewo, mit seiner interessanten Kirche (siehe im Kapitel “Kirchen und Sozialeinrichtungen in Königsberg”). Der Name leitet sich ab von einem Sudauer, den der Chronist Dusburg den Edlen Jedetus nannte, der 1288 vom Landmeister Meinhard von Querfurt mit Ländereien belehnt wurde, zu denen auch Juditten gehörte. Eine urkundliche Erwähnung im Treßlerbuch erfolgte 1402.[21]
Zu Juditten gehörte ein Gut, das 1760 der nach Ostpreußen eingewanderte Salzburger Exulant Balthasar Schindelmeißer erwarb. Schindelmeißer war durch eine Weinstube in der Kneiphöfischen Langgasse reich geworden. Sein Sohn David führe die Weinhandlung fort, starb aber früh. Seine Witwe heiratete darauf hin Johann Christian Richter, und der war es, der 1827 die Weinhandlung im Nordflügel des Königsberger Schlosses eröffnete und dieser den Namen “Blutgericht” gab.[22]
In Quednau, heute Sewernaja Gora, wurde 1302 eine bischöfliche Burg errichtet, die aber nicht sehr lange existierte. Die Franzosen zogen den Ort bei der Eroberung Preußens 1807 stark in Mitleidenschaft. Die Kirche in Quednau gehörte zu den ersten Kirchen des Samlands und war Wallfahrtsort für Fischer und Seefahrer. Neben ihrer Kanzel soll sich eine Rüstung präsentiert haben, die einst Henning Schindekop trug, der in der Schlacht bei Rudau den Tod fand und im Magdalenenkloster in Quednau beigesetzt worden war. Der Ort wurde 1939 nach Königsberg eingemeindet. Die Kirche ist verfallen. Eine ihrer Glocken läutet heute in der ev. Kirche St. Martini in Stockheim bei Hannover.[23]
Die Entstehung des Vororts “Kalthof” im Nordosten der Stadt reicht bis in die Ordenszeit zurück. Zum einen staute die Ordensverwaltung hier den Kupfergraben auf, damit auf dem Abfluß in den Pregel zwei Mühlen für Kupferhämmer betrieben werden konnten. Zum anderen richtete er hier das “Amt Kalthof” ein, um die Lebensmittelversorgung der Königsberger auf eine breitere Basis zu stellen. Zur Herzogszeit wurde aus dem Amt eine Domäne, die der Große Kurfürst 1670 u. a. an den reichen Johann von Hille verpfändete, der ein Regiment im Wert von 24.000 Talern finanziert hatte. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. legte in Kalthof einen Exerzierplatz an, das sog. “Devauer Feld”, der damit zum ältesten Übungsplatz der preußischen Armee wurde. Nach 1817 wurde das Amtsvorwerk Kalthof ohne den Exerzierplatz verkauft. Letzter Besitzer war Berthold Kleist (1848 – 1925), der sein Gut 1905 an die Stadt verkaufte. Der Gutspark blieb erhalten und war bekannt als “Kleistpark” Das Gelände von Kalthof wurde von den Königsberger Gemeinden für die Anlage von Friedhöfen auserkoren, darunter auch der Friedhof der Israelischen Gemeinde. Dieser ist der einzige Friedhof, der nach dem 2. Weltkrieg wieder instandgesetzt wurde, und zwar von der neuen russisch-jüdischen Gemeinde.
Kalthof wurde außerdem Standort von Kasernen und von Gewerbebetrieben. Hier standen die Betriebe der “Ostdeutschen Brotfabrik” und der “Orgelbauwerkstatt Goebel”, die aus der Orgelbaufirma von Max Terletzki hervorgegangen war. In Devau stand die “Brauerei Ostmark”. Nach der Wende zum 20. Jh. setzte eine rege Bautätigkeit ein. 1905 war Kalthof nach Königsberg eingemeindet worden. Es entstanden Wohngebäude, 1905 – 1907 eine neue Kirche im neogotischen Stil aus Cadiner Ziegeln, deren Bauplatz von Berthold Kleist gestellt eorden war. Prominenter Einwohner war Fritz Gause (1893 – 1973), der an der Albertina Geschichte und Germanistik studiert hatte, als Studienrat am Goethe-Oberlyzeum tätig war und das Stadtarchiv sowie das Stadtgeschichtliche Museum und nach dem Krieg mehrere Jahre die Stadtgemeinschaft Königsberg leitete. Ein weiterer bekannter Bewohner von Kalthof, in der Radziwillstr. 6, war der Journalist und Kunstkritiker Wilhelm Matull, nach dem Krieg Ministerialrat in Düsseldorf und Beirat der Stadtgemeinschaft Königsberg.[24]
Etwas weiter nordöstlich schloss sich der Ortsteil Devau, heute Rischskoje, an, wo sich der Flughafen befand, der ab 1933 vornehmlich für militärische Zwecke genutzt wurde.[25] Zu prußischen Zeiten befand sich hier eine Kultstätte, von der sich der Name des Ortsteils ableitete: „Deywis“ war die prußische Bezeichnung für „Gott“. Jahrhunderte später stand hier ein Erbpachtkrug und im 18. Jh. legte hier die preußische Armee einen Exerzierplatz in den Abmessungen 1 km x 1,5 km an, der 1914 nach Königsberg eingemeindet wurde. Mit dem Aufkommen der Flugzeuge konnten hier Militärflugzeuge starten und landen. Zwischen 1919 und 1921 entstanden auf dem Feld Flugzeughallen, Werkstätten und Betankungsanlagen für einen Verkehrsflughafen sowie ein dreistöckiges Empfangs- und Abfertigungsgebäude mit Schalterhalle, Wartesaal, Telegrafenstation, sowie Büros für die Flughafenverwaltung, die Luftverkehrslinien, den Zoll und eine Wetterwarte. Architekt war Hanns Hopp.
Königsberg war 1922 zum westlichen Ausgangsort einer internationalen Linienflugverbindung erkoren und in diesem Zusammenhang 1921 bereits die Deutsch-Russische Luftverkehrs AG (Deruluft) gegründet worden. Am 1. 5. 1922 startete der erste Linienflug auf der Strecke Königsberg – Kaunas – Smolensk – Moskau, zunächst mit Postsendungen, ab August mit Passagieren. Ab 1924 diente der Flughafen der täglichen Nachtflugroute Berlin – Moskau für die Zwischenlandung, Ab 1926 nutzte die Luft Hansa AG den Flughafen Devau für eine Nachtverbindung zwischen Berlin und Königsberg sowie Linienflüge nach Tilsit und Memel. 1930 landete in Devau das Flugschiff „Graf Zeppelin“. Die Deruluft wurde 1937 aufgelöst. 1939 wurde der Flughafen von 120 Flugzeugen angeflogen und man zählte 1.173 Starts und Landungen. Am 27.Januar 1945 hob als letztes deutsches Flugzeug eine JU 52 mit 40 Personen an Bord von der Startbahn ab.[26] Nach dem Krieg setzten die Sowjets den Flughafen wieder instand und nutzten ihn bis 1962, als man begann, in Chrabrowo – Powunden ein internationales Drehkreuz für den zivilen Luftverkehr einzurichten.[27]
Der Ortsteil Maraunenhof, zwischen dem Max-Aschmann-Park, der Tragheimer Palve und dem Oberteich gelegen, ist aus einem Gutshof hervor gegangen. Sein Name geht auf den Landwirt Maraun zurück, der dieses Gut 1605 erwarb. 1818 befand sich das Gut im Besitz der Familie von der Groeben, um 1868 im Besitz des sozialdemokratischen Parteiführers Max Otto Herbig Letzterer verkaufte mehr oder minder gezwungenermaßen an die Landbank AG in Berlin. Die brachte das Gelände in die “Königsberger Terrain-Gesellschaft Oberteich-Maraunenhof AG” ein. (Anmerkung: die Landbank AG war auch wesentlicher Betreiber der “Saarow-Pieskow Landhaus-Siedlung am Scharmützelsee AG”, die um 1900 in gleicher Weise die bekannte Villenkolonie Bad Saarow östlich von Berlin gegründet hat). Diese Gesellschaft erarbeitete einen Bebauungsplan, der, entlang des Oberteichs beginnend, sukzessive umgesetzt wurde und dabei vornehmlich durch Lage und Ausstattung eine finanzkräftige Klientel ansprach. 1912 war man mit der Bebauung bis zum Gebiet nördlich des Ottokar-Platzes angelangt. Es gab eine Kanalisation, das Elektrizitätswert Mühlenberg lieferte Strom, Straßen und Gehwege erhielten ein Kleinpflaster und wurden von Gaslaternen beleuchtet. Und so ging es dann weiter. Der Bevölkerungsanstieg machte den Bau einer neuen Kirche erforderlich, für den die Terraingesellschaft den Bauplatz und auch einen Bauzuschuss zur Verfügung stellte. Es gab im Quartier die Ottokar-Schule als Volksschule, eine renommierte Handelshochschule und ein Heim für Behinderte – die “Krüppel-Heil- und Lehranstalt”. Die Handelshochschule, stark gefördert von Ministerpräsident Otto Braun, war damals die Einzige in ganz Ostdeutschland[28]. Für die Erholung und das Spazierbedürfnis der Einwohner standen der Max-Aschmann-Park und der Stadtgarten mit der Stadtgärtnerei zur Verfügung, welch letzterer neben botanischer Vielfalt einen berühmten Rosengarten zu bieten hatte.[29].
Das Feuchtgebiet der Lomse, heute Oktoberinsel genannt,zwischen Altem und Neuem Pregel wurde um 1400 von den Altstädtern erschlossen, die dort ihre Speicher errichteten und 1404 den direkten Zugang durch die Holzbrücke ermöglichten. Erst 140 Jahre später erhielten auch die Kneipstädter einen direkten Zugang über die Honigbrücke. 1901 – 1904 wurde die Holzbrücke erneuert und 2017/18 originalgetreu rekonstruiert. Bei dieser Gelegenheit brachte man auf Bögen über der Brücke die alten Wappen des Kneiphofs und der Altstadt an. Während große Flächen der Lomse unbebaut blieben und die Wiesen im Winter häufig überschwemmt waren, entstanden im westlichen Abschnitt Bürgerbauten, Schrebergärten, Kohleplätze, Gewerbebetriebe sowie Kreuzkirche und Synagoge.[30] Auf problematischem Untergrund entstand hier für die Weltmeisterschaft 2018 das Königsberger Fußballstadion.
Zur Ordenszeit gab es im Süden der Vorstadt des Kneiphofs die Dörfer Haberberg und Alter Garten, heute Teil des Moskovsky-Bezirks. Beide Dörfer schenkte Herzog Albrecht 1533 dem Kneiphof. Der Haberberg ist eine Anhöhe im Urstromtal des Pregel. Sein Name leitet sich vermutlich von Hafer ab, der auf den höher gelegenen Fluren gedieh. In neuerer Zeit unterteilte man den Stadtteil in das nördliche Unterhaberberg und das südliche Oberhaberberg in Richtung Hauptbahnhof. Der Stadtteil Haberberg war ein Wohngebiet der Arbeiter und Angestellten und des mittelständischen Gewerbes.
Im Jahr 1595 wurde der Ortsteil „Nassergarten“ erstmals erwähnt, und zwar von dem Kartographen und Pfarrer Kaspar Hennenberger (1529 – 1600). Der Nasse Garten war wie die beiden anderen Dörfer besiedelt von Gemüsegärtnern und Besitzer von Kleintieren wie z. B. Hühnern, aber auch teilweise Rindern. Der Boden hier war weitgehend sumpfig und nass. Bei der Eroberung Preußens durch Napoleon mussten die Bewohner des Nassen Gartens ihre Häuser selbst zerstören, um für die Verteidiger ein freies Schussfeld zu schaffen. Diese Absicht hinderte die Franzosen nicht am Einmarsch in Königsberg, aber danach sorgte der Preußische Staat für den Wiederaufbau und ließ entlang der Hauptstraße durch das Dorf 150 Häuschen mit dahinter liegenden Gärten errichten. Diese kleinen Wohnbauten existierten teilweise noch bis in den 2.Weltkrieg hinein. Durch den Bau des Hauptbahnhofs 1929 mit seinen Gleisen und Nebengebäuden war der Nasse Garten in besonderer Weise betroffen. Auch der Königsberger Hafen, der mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt erheblich ausgebaut wurde, schränkte mit der Anlage des Innenhafens und der Errichtung etlicher Speichergebäude und der dazu gehörenden Infrastruktur die Entwicklung des Nassen Gartens ein. Das in der Nähe befindliche Brandenburger Tor lag etwa zwischen dem Nassen Garten und dem Alten Garten.[31]
Der Ortsteil Liep, heute Oktjabrskoje, entwickelte sich aus einem Gutsareal und feierte 2018 sein 680jähriges Bestehen. Der Flecken war nie geschichtsträchtig. In früheren Jahrhunderten war Liep das Ziel vieler Holzflößer, die über die Memel und das Kurische Haff nach Königsberg kamen. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung, der mit der Einführung der Eisenbahn verbunden war, entstanden hier eine große Zellulosefabrik, deren Gebäude heute noch stehen, wenn auch ungenutzt, und Wohnsiedlungen. 1927 erfolgte die Eingemeindung nach Königsberg. Nach dem Krieg dominieren hier russische Datschen und kleine Gewerbebetriebe. [32]
Die Gemeinde Amalienau, heute Teil des Zentralny rajon, westlich der Hauptstadt entwickelte sich zum Anfang des 20. Jhs. zu einem Villenvorort. Dieser wurde 1905 nach Königsberg eingemeindet und löste zusammen mit Maraunenhof den Tragheim als bevorzugtes Wohnquartier ab. In Amalienau gründeten der Architekt Friedrich Heitmann und der Baubeamte Joseph Kretschmann 1898 in der Lawsker Allee die „Königsberger Immobilien- und Baugesellschaft“, die den Bau von Häusern, die Vermietung von Villen und die Gestaltung von Grundstücken mit Bäumen und Sträuchern aus der eigenen Baumschule anboten.[33]
Der südöstliche Stadtteil Rosenau, heute Teil des Moskovsky-Bezirks, ursprünglich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, gewann Bedeutung durch den modernen Vieh- und Schlachthof, den man 1895 hier errichtete und der die alten, den gewachsenen hygienischen Ansprüchen nicht mehr genügenden Köttelhöfe ablöste. Die schöne Rosenauer Kirche hat den 2. Weltkrieg überlebt und zeigt sich heute weiter in eindrucksvoller Schönheit – siehe das Kapitel „Kirchen und Sozialeinrichtungen in Königsberg“. Rosenau wurde 1905 oder 1908 nach Königsberg eingemeindet.[34] Auf Initiative von Hugo Stinnes wurde 1921 in Rosenau das Odinwerk gegründet, das sich zu den größten Maschinenfabriken und Gießereien im östlichen Reich entwickelte.
Die Siedlung Charlottenburg im Norden der Stadt entstand um 1930, entwickelte sich sehr bald zu einem Ortsteil von Königsberg und wurde kurz vor dem 2. Weltkrieg, 1939, nach Königsberg eingemeindet. Der Name wurde dem in der Nähe befindlichen Rittergut Charlottenburg entlehnt. Allein in der Hauptstraße, der Haynstraße, benannt nach dem Bauunternehmer Max Hayn, der das Gelände angekauft und parzelliert hatte, gab es etwa 120 Haushalte, in denen Handwerker, Architekten, Fuhrunternehmer, Landarbeiter, Kaufleute etc. wohnten.[35]
[1] Wolf Oschlies, Von Kronstadt indie Exklave, Oprbl. Nr. 14/2012 (7. April), S. 13; Jürgen Ehmann, Entstehung der Kleinsiedlung Tannenwalde, Unser schönes Samland, Sommer 2022, S. 81 f
[2] Anastasia, Mit der S-Bahn nach Tschkalowsk/Tannenwalde, Unser schönes Samland, Sommer 2016, S. 57 f
[3] Eine Chronik ist vorhanden. Informationen: Hannelore und Horst Dom, E.-Wulff-Weg 5, 17491 Greifswald (aus Königsberger Bürgerbrief, Winter 2007, S. 77)
[4] Lorenz Grimoni, Königsberger Stdtteile, Siedlungen,Güter und Forts entlang der Ringchaussee, in Königsberger Bürgerbrief, Winter 2011, S. 14
[5] Lorenz Grimoni, Ein junger Stadtteil Königsbergs: Rothensteinm, Königsberger Bürgerbrief, Winter 2012, S. 36 f
[6] Jörn Pekrul, Von Königen und Heldentum, Königsberger Bürgerbrief, Winter 2017, S. 92
[7] Manfred Hellmund, facebook, 2. 3. 2018
[8] Jürgen-Hinrich Schifferdecker, ein Urenkel, Ponarther Bier, Unser schönes Samland, Sommer 1987, S. 10 f
[9] Uwe Niemeier, Königsberg-Domizil, 18. 12. 2016
[10] Brigitte Seidel – seidel.pellworm@t-online.de, Ponarth – ein Sonntagsspaziergang, Unser schönes Samland, Winter 2017, S. 28 ff
[11] Lorenz Grimoni, Südiche Königsberger Vororte bis 1939, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2021, S. 11
[12] Lorenz Grimoni, a. a. O., S. 11
[13] Lorenz Grimoni, Südiche Königsberger Vororte bis 1939, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2021, S. 11/12
[14] Lorenz Grimoni, a.a.O., S. 15
[15] Lorenz Grimoni, a.a.O., S. 15
[16] Dr. R. Pawel, Am Anfang der Kaporner Heide …, Unser schönes Samland, Ostern 1975, S. 10
[17] Jürgen Ehmann, Die Feuerwehrschule Metgethen, Unser schönes Samland, Sommer 2022, S. 71 f
[18] Königsberger Allgemeine Zeitung, 12./13. Januar 1936, abgedruckt in Unser schönes Samland, Sommer 2010, S. 29 f
[19] Ostpeußenblatt, 26. 2. 1999
[20] Knut Walter Perkuhn, Groß Ratshof in Königsberg, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2010, S. 39 f
[21] Herbert Meinhard Mühlpfordt, Die alte Ordenskirche von Juditten war die älteste des Samlands, Unser schönes Samland, Herbst 1980, S. 23 f
[22] Lorenz Grimoni, Königsberger Stdtteile, Siedlungen,Güter und Forts entlang der Ringchaussee, in Königsberger Bürgerbrief, Winter 2011, S. 14
[23] Lorenz Grimoni, Königsberger Stadtteile, Siedlungen, Güter und Forts entlang der Ringchaussee, in Königsberger Bürgerbrief, Winter 2011, S. 14
[24] Lorenz Grimoni, Kalthof in Königsberg, Königsberger Bürgerbrief Sommer 2012, S. 26 ff
[25] Lorenz Grimoni, Kalthof in Königsberg, Königsberger Bürgerbrief Sommer 2012, S. 31
[26] Königsberger Vororte, Unser schönes Samland, Herbst 2020, S. 78/79
[27] Wolfgang Kaufmann, Deutschlands erster ziviler Flughafen, PAZ Nr. 25/2023 (23. Juni), S. 18
[28] Lorenz Grimoni, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2023, S. 44
[29] Lorenz Grimoni, Maraunenhof, Königsberger Bürgerbrief, Winter 2012, S. 26 ff
[30] Charlotte Gottschalk/Ulrich Karl Thomas, Die Lomse, Königsberger Bürgerbrief, Winter 2013, S. 24 f
[31] Lorenz Grimoni, Der Vorort Nasser Garten, Königsberger Bürgerbrief Sommer 2018, S. 25 f
[32] Jörn Pekrul, Aus dem Königsberger Express, Königsberger Bürgerbrief. Winter 2018, S 93
[33] Jörn Prekul, Amalienau – neues Leben in St. Adalbert, Königsberger Bürgerbrief, Winter 2019, S. 79 f
[34] Lorenz Grimoni, Südliche Königsberger Vororte bis 1939, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2021, S. 14
[35] Lorenz Grimoni, Die Siedlung Charlottenburg im Königsberger Norden, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2022, S. 25f
[36] Jörn Pekrul, Ponarth in verschiedenen Zeiten, Königsberger Bürgerbrief, Sommer 2024, S. 90