Ein Jahrhundertleben in Litauen: Die bewegende Geschichte der Irena Veisaitė (1928 – 2020)

Irena Veisaite, Foto von Maik Schuck; Buchcover: Ein Jahrhundertleben in Litauen, (c Wallstein Verlag)

Vortrag und Gespräch mit Prof. Joachim Tauber, Vytenė Muschick und Claudia Sinnig, Moderation: Ulla Lachauer, am Mittwoch, 20. November 2024 um 18:30 Uhr. Eintritt: 5,00 €

Ulla Lachauer, Vytenė Muschick, Claudia Sinnig und Prof. Joachim Tauber haben
Irena Veisaitė gekannt, sie erinnern sich in Liebe und Verehrung an sie.
Irena Veisaitė war eine leidenschaftliche Europäerin und große Versöhnerin. Die
in Kaunas geborene Jüdin hat den nationalsozialistischen und stalinistischen
Terror erlebt. Ihre Mutter wurde 1941 von einheimischen NS-Kollaborateuren
ermordet, sie selbst überlebte das Ghetto von Kaunas dank der Hilfe litauischer
Freunde. Sie studierte Germanistik in Moskau, arbeitete später als Professorin an
der Pädagogischen Hochschule in Vilnius. Das Deutsche lag ihr am Herzen, sie
setzte sich früh für einen Kulturaustausch ein. In der Sowjetzeit lebte und lehrte
sie geistige Freiheit und Toleranz. Als Litauen 1991 seine Unabhängigkeit
erkämpft hatte, wurde sie zu einer der führenden Intellektuellen des Landes. Sie
setzte sich für die Aufarbeitung des Holocaust ein. Ihr verdanken Litauer und
Deutsche die Einrichtung des Thomas-Mann-Zentrums in Nidden.
Ihre vielleicht größte Gabe war die Fähigkeit zur Freundschaft. Irena Veisaitė,
die sieben Sprachen beherrschte, liebte den geistigen und menschlichen
Austausch mit ihren Schülerinnen und Kollegen, Freunden in aller Welt, mit dem
Komponisten Arvo Pärt, den Dichtern Czeslaw Milosz und Tomas Venclova.
Der litauische Staatspräsident Gitanas Nauseda würdigte ihr Leben und Wirken
als „Denkmal für humanistische Werte“. Auch Deutschland hat sie mehrfach
geehrt: mit der Goethe-Medaille und dem großen Bundesverdienstkreuz. Irena
Veisaites Stimme fehlt – der Themenabend fragt, was wir von ihr lernen können. Anmeldung erforderlich unter Tel. 04131-759950 oder info@ol-lg.de

Kontakt
Agata Kern M.A., Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum
Tel. +49 (0)4131 7599515, E-Mail: a.kern@ol-lg.de
Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
Tel. +49 (0)4131 759950, Fax +49 (0)4131 7599511
E-Mail: info@ol-lg.de, Internet: http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de