Vortrag von Prof. Christoph Schulte, Universität Potsdam am Mittwoch, 26. Februar 2025 um 18:30 Uhr. Eintritt: 5,00 €
Die Frage nach dem Bösen ist eine Grundfrage der Philosophie. Prof. Christoph Schulte stellt zwei moderne Antworten vor. Immanuel Kant verwendet als erster den Begriff des radikal Bösen. Der Mensch kann sich als freies Wesen bewusst gegen das Gute entscheiden, das Böse bezeichnet eine fundamentale Verkehrung der Gesinnung und des moralischen Urteilsvermögens. Hannah Arendt übernimmt zunächst Kants Rede vom radikal Bösen und kennzeichnet damit den industrialisierten Massenmord in den Vernichtungslagern der Shoah als einzigartiges und unverzeihliches Menschheitsverbrechen. Später etabliert sie mit ihrem Buch „Eichmann in Jerusalem“ von 1963 auch den Begriff der »Banalität des Bösen«. Dieser beschreibt die letztlich banale moralische Gedankenlosigkeit, die niederen Motive und die opportunistische Beflissenheit von Schreibtischverbrechern wie Adolf Eichmann. Wie kann der Begriff des Bösen die Verbrechen der Moderne erklären?
Christoph Schulte ist Professor für Philosophie und Jüdische Studien an der Universität Potsdam.
Agata Kern
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i.A. Agata Kern M.A., Kulturreferentin für Ostpreußen und das Baltikum
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