500jähriges Jubiläum der Reformation auch im Baltikum
04.02.2015
Bischof Albert aus Bremen gründete 1201 die Stadt Riga an der Düna/ Daugava. Riga blieb seit der Zeit eine deutsche Stadt bis 1918, als die erste Selbstständigkeit der Esten und Letten begann. Bis dahin war die Behörden- undLandessprache in ganz Livland ( Lettland und große Teile Estlands ) deutsch, fast 800 Jahre lang.
Nach einer starken Marienverehrung begann ein Aufschwung des religiösen Lebens in Livland. Neue Klöster wurden gegründet, eine steigende Heiligenverehrung und ein Anwachsen der Seelenmessen konnten festgestellt werden. Reformbestrebungen deuteten sich an. Eine neue Zeit begann.
Martin Luther sprengte die Türen mit der Fülle der neuen, menschlichen Umwälzungen und dem Durchbruch eines ganz neuen Lebensgefühls. Die reformatorische Lehre zündete zuerst in Riga, der größten und dem Ursprungsland derReformationnächstgelegenen Stadt.Andreas Knopken, Mitarbeiter Bugenhagens, veranstaltete 1522 eine Disputation in der St. Petri-Kirche Riga. Damit war der Sieg der Reformation in der Stadt Riga entschieden.
Um dem Zwang der Papstkirche zu begegnen schrieb Martin Luther 15 23 einen Brief an alle Christen in Riga, Dorpat/Tartu und Reval/Tallinn. Von Riga ging eine starke Ausstrahlung aus, die ganz Livland erfasste. Auf dem Städtetag in Reval/Tallinn, am 18. Juli 1524 manifestierten die deutschen Ritterschaften und die Bürgermeister aller Städte in einem Religionsbündnis den Sieg der Reformation in Livland.
Vorausgegangen waren viele Bilderstürmungen in den Kirchen. Herzog Albrecht von Preußen trieb die Reformation in Livland ebenfalls stark voran. Von Lübeck aus wurden 1525 viele Schriften Martin Luthers nach Riga geschickt, um die Reformation zu unterstützen. Mit der Reformation begann auch die Bildungsgeschichte der Letten, an der deutsche Pastoren einen großen Anteil tragen. Sie übersetzten die Bibel, den Katechismus und die christlichen Lieder. Sie brachten besonders den Bauern und der ländlichen Bevölkerung das Lesen und Schreiben bei. Sie gründeten die ersten Schulen.
Zu Beginn der 2. Selbstständigkeit Lettlands 1990 bildete sich in der Petri-Kirche wieder eine evangelische Gemeinde, die von Pastor Atis Vaickovskis geleitet wird. Diese Gemeinde hat es schwer, sich erneut fest zu etablieren und ihr christliches Leben zu leben.
Da es in der Kirche keine Orgel mehr gibt, kann die Gemeinde nur mit Klavierbegleitung die christlichen Lieder singen. Kein Orgel-Konzert kann stattfinden, was in der musikalischen Stadt Riga sehr bedauerlich ist. In Riga gibt es keine Barockorgel mehr, nur eine romantische im Dom. Es ist sehr wichtig, dass beide Orgeltypen in Riga spielbar sind.
Trotz unendlich vieler Mühen, Spenden in ganz Europa und Übersee für den barocken Orgelbau einzuwerben, ist es uns nicht gelungen, genügend Mittel zu erhalten, um mit dem direkten Bau zu beginnen. Deshalb sind – die großen Feierlichkeiten – 500 Jahre Reformation, die in ganz Europa begangen werden, unser nächstes Ziel.
Die Petri-Kirche in Riga ist die Wiege der Reformation für das gesamte Baltikum. Bitte helfen Sie mit, die barocke Orgel durch Ihre Spenden zu bauen, damit wir sie im Jahr 2017 der Petri-Kirche übergeben können!
Spenden werden erbeten an:
Deutschbaltisch-Estnischer Förderverein e. V.
Orgelstiftung Petri-Kirche Riga
Berliner Volksbank
BLZ 100 900 00
Konto-Nummer 2081 1800 27
IBAN: DE71100900002081180027
BIC: BEVODEBB
Babette v. Sass