Auf dem Marktplatz stand seit 1929 der Rolandsbrunnen. Dieser war um 1900 unter Mitwirkung von Kaiser Wilhelm II. entworfen und in der Nähe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin aufgestellt worden. Als der Brunnen mit seinen prachtvollen Löwenfiguren wegen einer veränderten Verkehrsführung dort weichen musste, erwarb ihn die Gemeinde Riesenburg, um ihr eigenes Stadtbild zu verschönern.
Das alte Rathaus brannte bereits 1868 ab. An seiner Stelle entstand das Stadthaus mit der Sparkasse gegenüber dem Wasser-Torturm. Diesen alten Torturm am Stadteingang, das Marienwerderer Tor von etwa 1330, versah man nach 1850 mit einem Aufbau und machte ihn so zum Wasserturm. Nach dem 2.Weltkrieg wurde der Turm wieder zurückgebaut und erhielt sein ursprünglich mittelalterliches Aussehen zurück.
Dicht daneben stand das Herzbergsche Hotel “Deutsches Haus”, in dem 1914 General Hindenburg wohnte, als er im hiesigen Realgymnasium zusammen mit General Ludendorff die Schlacht von Tannenberg vorbereitete.
Die Provinzial- und Pflegeanstalt im Doktorwald mit 2000 Betten galt zur Zeit ihres Baus 1928 als modernste Einrichtung ihrer Art.
Nördlich der Altstadt Richtung Stadtwald floß der Mühlenbach. Mit seiner alten Holzbrücke war hier der romantischste und am meisten fotografierte Winkel der Stadt. Am Ende des Mühlenbachs lag die alte Ordensmühle.