Die Fincks sind vermutlich prußischen Ursprungs, weil just zu jener Zeit viele prußische Familien mit Vogelnamen wie Birkhahn, Rabe, Nachtigall etc. in Erscheinung traten.
1474 wurde einem Michel Fincke die Handfeste über das Dorf Roggenhausen im Kreis Neidenburg ausgestellt. Schon früher wurden ein Fincke von Roggenhausen und eine Nicze von Roghusen in Urkunden erwähnt, die Vorfahren des Michel gewesen sein könnten. Als Sohn oder Erbe trat 1478 Albrecht Fincke von Roggenhausen auf. Dessen Bruder Matz Fincke heiratete eine Dorothea von Seewalde und kaufte 1486 das Gut Zybultowo – Seewalde nahe dem Ort Stebark – Tannenberg.
Während die Albrecht-Linie bald einging, lassen sich alle nachfolgenden Mitglieder der Familie Finck auf Matz Fincke-Seewalde zurückführen. Sein Sohn Albrecht wurde Stammvater der ostpreußischen Linie, auf seinen Sohn Georg ging die Linie der märkischen Finck von Finckenstein zurück.
Wann und wie sich die Familien Finck und Finckenstein verbunden haben, ist nicht genau geklärt. Als die vier Vettern Albrecht Conrad, Ernst, Carl Wilhelm und Ludwig Ernst Finck von Finckenstein 1710 in den Reichsgrafenstand erhoben wurden, wies das von Kaiser Joseph I. unterschriebene Grafendiplom ausdrücklich auf die Herkunft der Finckensteins aus Kärnten hin. Andere halten es für unwahrscheinlich, dass die preußischen Finckensteins mit der österreichischen Herrschaft Finckenstein in Verbindung stehen könnten. Die Schwester von Ernst Finck, dem reichen Schäfer, heiratete Albrecht Conrad von Finckenstein, den Bauherrn von Schloss Finckenstein. Vielleicht kam daher die Verbindung beider Familiennamen. Jedenfalls nannte sich der reiche Graf Ernst ab etwa 1690 “Finck von Finckenstein”.
Der ostpreußische Zweig brachte Edelleute hervor, die offenbar über eine besondere Begabung für die Ansammlung von Grundbesitz verfügten. Felix Finck erwarb 1572 Schloss, Stadt und Amt Gilgenburg, für lange Zeit Hauptsitz der Familie. Ernst von Finck, der “reiche Schäfer”, kaufte 1675 die ersten Güter im Kreis Rosenberg, 1690 Stadt und Amt Deutsch-Eylau mit allen Höfen und Vorwerken , mit allen Gerichtsbarkeiten, mit Gebäuden, Äckern, Wiesen, Wäldern, Wildnissen, Jagden und Teichen. Letztlich 1699 übernahm er die Schönberger Güter mit Schönberg, Sommerau, Steinersdorf, Stärkenau, Schepkau, Albrechtau, Falkenauer Krug und allem, was zu den Dörfern dazu gehörte, und wurde mit dem Erbamt Schönberg belehnt.
In der Folge der Belastungen durch die napoleonischen Kriege und die Stein-Hardenbergschen Reformen zerfiel der riesige Besitz in Ostpreußen und wurde großenteils zwangsversteigert. Das Gut Schönberg blieb der Familie jedoch bis 1945 erhalten.