Popielno – Popiellnen/Spirdingsblick
In diesem Ort am Spirdingsee ( jez. Sniardwy), einer ehemaligen Domäne, 1694 gegründet, betreibt man auf einer Versuchsstation die Wiederaufzucht von Tarpanpferden. Tarpans sind südrussischen Pferde, die man sehr lange als letztes echtes Wildpferd Europas ansah. Daneben gibt es die Przewalskipferde, die auf mongolische Wildpferde zurückgehen. Auch in Deutschland gibt es noch Exemplare dieser Rassen im Merfelder Bruch, einige Kilometer westlich der Stadt Dülmen. In diesem weitläufigen Wald-, Moor- und Heidegebiet hat sich das einzige Wildpferdegestüt des europäischen Kontinents erhalten.
Außerdem finden hier Forschungen statt, die sich auf ausgestorbene und gefährdete Tierarten beziehen. So bemüht man sich um eine Wiederaufzucht des Auerochsen, der zwischen 1400 und 1500 in Ostpreußen ausstarb. Im 12. und 13. Jh. soll er noch weit verbreitet gewesen sein. Er ist an seinem hellen Rückenstreifen auf schwarzem Fell zu erkennen. Man beschäftigt sich aber auch mit dem Wisent, das 250 Jahre nach dem Auerochsen ausstarb, mit dem masurischen Hirsch und dem Biber. Den ökonomischen Schwerpunkt bildet aber die Rinderzucht mit je einer Herde schwarzbuntem Niederungsvieh, Jerseykühen, belgischen Charolaisrindern und polnischem Rotvieh.
Eine Besichtigung des Forschungszentrums ist Fachleuten vorbehalten. Normale Besucher kommen am besten mit dem Dampfer hierher.