Groß Waplitz

Waplewo Wlk. – Groß Waplitz

Konrad Sack, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verlieh in der Zeit zwischen 1302 und 1306 dem Prußen Thessim wegen seiner treuen Dienste das Feld Raszynen, was jetzt Groß und Klein Waplitz ist. Das Gut wurde am 23. April 1323 vom Landmeister Friedrich von Wildenburg an den Erben des Thessim, Wappele und dessen Erben, weiterverliehen und leitete von diesen Gutsherren seinen Namen ab. Nachfolgende Besitzer waren die Herren von Rabe. Dann folgte durch Heirat und Erbschaft Mathias Niemojewski, Woiwode in Kulm. Ein Teil der Waplitzer Güter gehörte im 16. Jh. Achatius von Zehmen.

Theodor Sierakowski heiratete die Witwe Marianne von Bagniewski geb. Chrzastowska auf Waplitz und kaufte 1765 alle Erbansprüche der Vorbesitzer des Gutes auf. 1776 erhielt er die preußische Anerkennung seines Grafenstandes. 1780 begann Kajetan Graf von Sirakowski damit, im Waplitzer Schloss eine Gemäldesammlung aufzubauen, zu der auch große Meister wie Dürer gehörten.

Die Familie der Grafen von Sierakowski war eng verwandt mit den Potockis und Lubomirskis. Ein Graf Sierakowski, ab 1920 polnischer Generalkonsul in Marienwerder, und seine Frau, geborene Fürstin Lubomirski, engagierten sich bei der vom Vertrag von Versailles vorgeschriebenen Volksabstimmungaußerordentlich dafür, dass viele Stimmen für Polen abgegeben würden. Immerhin stimmten im Kreis Stuhm dann 20 % für den Anschluss an Polen, in Gr. Waplitz sogar 46 %. Graf Stanislaus von Sierakowski war Psäsident des am 27. August 1922 in Berlin gegründeten Bundes der Polen in Deutschland.

Nach dem Tod von Graf Sierakowski wurde aufgrund nicht lösbarer wirtschaftlicher Schwierigkeiten 1936 der Landbesitz von der Britisch-Polnischen Bank in Danzig übernommen, nachdem bereits zu Beginn der 1930er Jahre einige Nebengüter wie Reichandres, Tillendorf und Ellerbruch zu Geld gemacht worden waren.

In Waplitz steht ein barocker Landsitz aus der Mitte des 18. Jhs., dessen Gartenfront 1888 klassizistische Anbauten erhielt.

Der große Park wurde 1892 nach dem Vorbild von Versailles und der englischen Gärten gestaltet und u. a. ein Chinesischer Pavillon errichtet. Die Kapelle ist ein neogotischer Bau von 1878.

Heute dient das Gutshaus als Außenabteilung des Nationalmuseums in Danzig – so Herr Manfred Weniger aus Hamburg (Juli 2010)[1].

[1] Mail vom 18. 7. 2010

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