Nördlich von Rautengrund liegt das Dorf Malomoschajskoje – Budwethen/Altenkirch. In Hennebergers Landtafel von 1576 ist Budwethen noch nicht vermerkt und auch auf einer Karte von 1665 ist das Dorf nicht zu finden. Dennoch wurde in diesem Jahr das Kirchspiel Budwethen gegründet. Der alte Name besagte in etwa „Wachtstätte“ oder „Wachtbudenstätte“.
Die erste Kirche von 1686 musste 1772 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Nachfolgebau entstand 1780 – 1782 und überlebte den 2. Weltkrieg unversehrt. Man benutzte sie in sowjetischer Zeit zunächst als Lagerhalle und wandelte sie dann um in ein Kulturhaus und Kino, indem man die Fenster zumauerte und südlich und westlich Räume anbaute. Im Dezember 1995 brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder.
Pfarrer Theodor Lepner (um 1633 – 1691) hat sich durch seine Buchveröffentlichung “Der preußische Litauer” um die litauische Sprache außerordentlich verdient gemacht. Durch seine Aufzeichnungen über die Lebensweise der litauischen Bauern in Ostpreußen hat er einen wichtigen Beitrag zur Fassung der litauischen Schriftsprache geleistet, die nicht im Mutterland, sondern außerhalb Litauens entstanden ist. Im 19.l Jh. starb die litauische Sprache in Ostpreußen trotz der Arbeiten von Theodor Lepner, Johannes Bretke (Labiau), Daniel Klein, Christian Donelaitis (Tollmingkehmen) langsam ab. Um die bedrohte Sprache dennoch zu retten, wurde im Kaiserreich die “Litauische Literarische Gesellschaft” (1879 – 1925) gegründet. Ihr letzter Vorsitzender Alexander Kurschat (1857 – 1944) konnte trotz Kriegswirren, Flucht und Vertreibung das Manuskript eines vierbändigen deutsch-litauischen Wörterbuchs in die Nachkriegszeit retten. Der letzte Band erschien 1973.[2]
Budwethen zählte 1939 insgesamt 781 Einwohner.
Das nahe Dorf Kallwethen/Torffelde ist heute Bauplatz für das Atomkraftwerk in der Oblast Kaliningrad und existiert demzufolge nicht mehr.[1]
Die Aktivitäten für den Bau eines Kernkraftwerks bei Budwethen wurden inzwischen eingestellt. Stattdessen gibt es neuerdings Pläne für den Bau einer Batteriezellenfabrik auf der Kernkraft-Baustelle, die für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme eingesetzt werden sollen. Die Kapazität ist mit Batterien für 45.000 Elektrofahrzeuge angegeben und bedeutet einen Personalbedarf von 2.000 Mitarbeitern Als Start wurde 2026 avisiert.[3]