Starkenberg

Krassnyj Bor – Starkenberg

Starkenberg erhielt die Gründungsurkunde am 26 Dezember 1397 vom Ordensmarschall Wernher von Tetingen. Eine weitere Nachricht beinhaltet die Übergabe einer Handfeste 1495 durch Hochmeister Hans von Tiefen – möglicherweise handelt es sich dabei um eine Erneuerung.[3] Ursprünglich könnte in Starkenberg eine Burganlage gestanden haben, deren Zerstörung in einem Bericht von 1742 Erwähnung fand. 1692 wurde als Besitzer von Starkenberg der Oberregimentsrat und Oberburggraf Georg Christoph von Fink genannt.[1]

Erstmals 1547 ist für Starkenberg ein evangelischer Geistlicher aktenkundig. Als Kirchenpatron wurde die Familie von Droste genannt, die 1832 ausstarb. Die Kirche aus dem 15. Jh. kam unversehrt über den 2. Weltkrieg und diente bis ca. 1982 als Lagerhalle. Dann blieb sie ungenutzt und verfiel. 1985 stürzte das Dach ein. 1996 stand noch der verbretterte Turm. Die Vorhalle ist zerstört. Der ganze Ort erscheint ziemlich verkommen.

Das Dorf Starkenberg zeichnete sich durch ein für Ostpreußen ungewöhnlich häufiges Vorkommen von Giebelständerhäusern und Winkellaubenhäuser aus, die es bereits in den Nachbachdörfern nur noch sporadisch gab. Sie waren aus Lehm, Backsteinen und Holz gebaut und mit Stroh gedeckt, doch soll man im Innern nicht unbedingt sehr gemütlich gewohnt haben.[2]

Die alte einklassige Schule von etwa 1830, in der bis zu 70 Schüler zu unterrichten waren, wurde 1937 durch einen Neubau ersetzt, der über zwei Klassenräume, Lehrküche, Duschräume, Badeeinrichtungen und drei Dienstwohnungen für das Lehrpersonal verfügte. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das junge Gebäude abgetragen.

Es gab ein Gutshaus der Familie von Schröder. Der Gutsherr soll entweder im Krieg gefallen sein oder sich beim Einmarsch der Roten Armee das Leben genommen haben.[2]. (Bild im Wehlau-Heimatbrief Nr. 64, S. 71)

[1] Heimatbrief Wehlau, Nr. 7, S. 25
[2] Heimatbrief Wehlau, Nr: 36, S. 46
[3] Heimatbrief Wehlau, Nr: 36, S. 44