Die ostpreußische Landwirtschaft kommt in die Gänge
26.04.2017
Gerade aus Nordostpreußen zurückgekehrt, bin ich noch ganz beeindruckt davon, dass man nicht mehr nur durch verwahrlosten Landschaften fährt, sondern vielfach auf gepflügte und bewirtschaftete Äcker stößt, auf denen schon die erste Saat aufgeht. Angespornt durch den politischen Zwang, sich stärker selbst zu versorgen, erzwingt man mit staatlich russischem Nachdruck, dass die Landbesitzer, oft russische Oligarchen, ihrer Pflicht nachkommen und ihre Flächen wirklich bewirtschaften. Dieser Zwang geht so weit, dass auch Enteignungen vorgenommen und die Äcker neu verteilt werden. Jeder fähige und willige Landwirt kann Ackerboden pachten oder sogar kaufen. Dabei ist die fachliche Kompetenz ausschlaggebend, nicht die Nationalität. So können sich auch Deutsche um landwirtschaftlichen Boden bewerben. Dieser muss im Allgemeinen erst rekultiviert werden. Dabei stimmt das weit verbreitete Klischee, dass die Drainagen vollkommen zerstört seien, allenfalls in Teilbereichen. Vielfach sind die Wassergräben noch original vorhanden und müssen nur reaktiviert werden. Auch die Drainagerohre sind in 1,20 m Tiefe noch weitgehend vorhanden und müssen nur durchgepustet werden, um sie wieder funktionsfähig zu machen.
Das Gebiet Kaliningrad ist auf dem besten Weg, sich wieder selbst zu versorgen und ist z. B. schon dabei, Getreide zu exportieren. Der Dank dafür gebührt vor allem den westlichen Politikern und Militärs, die mit den von ihnen durchgesetzten Wirtschaftssanktionen diese Entwicklung herausgefordert haben. Kein Russe wird hungern und deswegen mit seiner Regierung hadern. Das einzig nachhaltige Ergebnis wird sein, dass allein etliche westliche Wirtschaftsunternehmen auf Dauer geschädigt sind.