Förderverein Masurenhilfe e.V. aus Leiferde gestaltet die Sendung Plattenkiste von NDR 1 Niedersachsen
19.05.2018
Der Förderverein Masurenhilfe e.V. organisiert Transporte mit Textilien, medizinischen Geräten, Kleinmöbeln oder Lebensmittel nach Szczytno, um den Menschen dort zu helfen. Die polnische Stadt liegt etwa 180 km nördlich von Warschau. Angefangen hat alles mit Frau Dr. Kühne, die 1945 nach dem Krieg aus dem damaligen Ortelsburg nach Leiferde flüchtete. Sie erzählte dem DRK-Ortsverein von der Lage in ihrer ehemaligen Heimat. Um die Menschen dort zu versorgen, stellte Werner Koepke kurzerhand PKW und Anhänger zur Verfügung. Der damalige Zustand der Straßen und Häuser war sehr schlecht, erinnert er sich. Die Umstände machten deutlich, wie sehr die Menschen dort Hilfe benötigten. Mittlerweile haben sich Zustand von Infrastruktur und Fassaden verbessert, die Arbeitslosigkeit ist mit 25 % jedoch immer noch sehr hoch. Inzwischen fährt der Verein sogar mit 7,5-Tonner und VW-Bus nach Szczytno, die sie durch Kontakte zu VW-Nutzfahrzeuge gestellt bekommen.
Von Routine kann nach 125 Transporten in fast 25 Jahren jedoch noch immer nicht die Rede sein, erzählen die Gäste der Plattenkiste. Jeder Transport ist anders, man lernt immer neue Leute und Kulturen kennen, sodass es nie langweilig wird. Durch Zeitungsartikel werden die Leute in und um Leiferde auf den Verein aufmerksam, spenden Kleidung oder Möbel. Wenn genug zusammenkommt, wird ein Transport organisiert. Sogar die Praxiseinrichtung eines befreundeten Arztes, der in den Ruhestand ging, hat der Förderverein Masurenhilfe schon die 850 km nach Szczytno transportiert.
Die ankommenden Transporte werden immer herzlich von den Einwohnern empfangen. Bei den gemeinsamen Abendessen nach Ankunft herrscht eine familiäre Atmosphäre. Wie dankbar die Menschen vor Ort über die Hilfe sind, erzählt Michael Pfefferkorn: zum 100. Transport vor vier Jahren wurde eine Eiche gepflanzt und das Team der Masurenhilfe wurde, begleitet von 1.000 Leuten, im Rathaus empfangen. Werner Koepke wurde außerdem eine ganz besondere Ehre zuteil: Ihm wurde die Ehrenbürgerwürde und das polnische Verdienstkreuz verliehen. Er sei zwar stolz auf diese Auszeichnungen, betont aber, dass es ihm einfach wichtig ist, zu helfen und er sich so sicher sein kann, dass die Hilfe auch ankommt.