Die Kaliningrader nutzen den Kleinen Grenzverkehr zum Einkaufen in Polen
02.04.2013
Die Einwohner des Gebiets Kaliningrad kennen in Polen keine Zurückhaltung. Vor dem Osterfest geben sie noch mehr Geld aus. “Wie ein Heer von Heuschrecken stürmen sie Lebensmittelgeschäfte und leeren die Regale”, erzählen die Einwohner von Bartoszyce (Bartenstein), schreibt das polnische Kulturzentrum in Kaliningrad unter Berufung auf die olsztyn.gazeta.pl.
Wegen Vereinfachungen des Grenzregimes besuchen die Kaliningrader Polen immer öfter. Sie kaufen gerne ein, weil die Preise niedriger sind als im Gebiet Kaliningrad. Unter anderem betrifft das auch die Lebensmittel, meistbegehrt sind dabei die Würstchen. Manche Kaliningrader beachten die Einschränkungen nicht, nach denen sie nur 5 kg Fleischprodukte einführen dürfen, weswegen der Warenschmuggel stark verbreitet ist. Die Fleischprodukte werden in Autos unter den Sitzen, in den Rädern und in extra dafür eingerichteten Geheimfächern versteckt.
“Wie ein Heer von Heuschrecken stürmen sie Supermärkte und leeren buchstäblich die Regale, manchmal fallen die Waren aus den Einkaufswagen hinaus. Am meisten kaufen sie die Würstchen und gehacktes Fleisch, dazu kommen verschiedene Milchprodukte, Käse und trinkbare Joghurts. Es kommt manchmal vor, dass nach dem Besuch der Kaliningrader in Lebensmittelgeschäften etliche Waren stundenlang fehlen, weil die Mitarbeiter sie nicht rechtzeitig nachordern können. Ich mache mir oft Gedanken darüber, wie das Ostermenü der Russen aussieht, denn wenn man die Lebensmittel, die sie am meisten kaufen, bedenkt, so entsteht der Eindruck, dass sie ausschließlich Würstchen und Koteletts essen”, erzählt lächelnd Herr Marzin aus Bartoszyce (Bartenstein).
(Andrey Konstantinow, Moskau, 2. 4. 2013)