Friedrich v. d. Groeben (1645 – 1712), machte insbesondere ab 1670 eine militärische Karriere in Polen. Das war damals nicht unüblich. Zugleich mit Friedrich waren in der zweiten Hälfte des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts um die 15 weitere Mitglieder der Familie von der Groeben im Dienste des Staates Polen oder seines Königshauses tätig. In jener Zeit wurde der vom Seym gefällte Beschluss, die noch vorhandenen Militäreinheiten zu reorganisieren, maßgeblich vom “Hetman” Johann Sobieski vorangetrieben. Friedrich v. d. Groeben nahm erfolgreich daran teil und avancierte Anfang 1675 zum Oberstleutnant und gegen Ende des Jahres zum Oberst. In der gleichen Zeit wurde der militärisch gegen die Türken sehr erfolgreiche Feldherr Johann Sobieski durch Wahl zum polnischen König Johann III. Sobieski. Der schickte Friedrich v. d. Groeben zur Erkundung seiner Gegner auf eine diplomatische Reise an den Hof des Khans Selim Gerej III. auf die Krim. 1677 wurde Friedrich v. d. Groeben Generalquartiermeister der polnischen Armee.
Einen Höhepunkt seines Militärdienstes erlebte Friedrich mit der Teilnahme an der Schlacht am Kahlenberg 1683, in deren Verlauf die siegesgewohnte türkische Armee unter ihrem Oberbefehlshaber, dem Großwesir Kara Mustafa, eine vernichtende Niederlage erhielt. Mit der Vertreibung der Türken vor Wien nahm die Karriere des Ostpreußen ihren weiteren Verlauf: Im Jahre 1687 wurde er zum Generalmajor befördert, 1693 zum Generalleutnant, und nahm weiterhin erfolgreich an den weiteren Türkenkriegen teil. Auch nach dem Tode von König Johann III. Sobieski 1696 blieb er unter König August II. in polnischen Heeresdiensten. Jetzt aber war er verstärkt als Vertreter Preußischer Interessen am polnischen Hof tätig.
Im Verlauf der Schlacht vor Wien 1683 eroberte Friedrich v. d. Groeben das Prunkzelt des türkischen Heerführers Kara Mustafa und durfte es anschließen als Beute behalten. Es befand sich bis 1907 auf dem Dachboden von Groß Schwansfeld, wurde dann auf Wunsch Kaiser Wilhelms II. im Berliner Zeughaus ausgestellt und letztlich 1922 von der Zeughaus-Verwaltung für 20.000 RM erworben. Zur Sicherung von Kriegsschäden wurde das Zelt 1944 nach Graudenz verlagert, wo es den Sowjets in die Hände fiel. Die gaben es aber 1958/59 im Zuge einer größeren Rückführungskampagne an die DDR zurück. Die lagerte es im Völkerkundemuseum Leipzig ein und von dort gelangte es nach der Wende wieder an seinen ursprünglichen Ausstellungsort, das Zeughaus zurück. Hier wurde das Zelt genauestens konservatorisch untersucht und soll im Jahr 2004 restauriert wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden. Allerdings ist man im Deutschen Historischen Museum nicht sicher, dass es sich wirklich um das Prunkzelt Kara Mustafas handelt, denn dieses müsste eigentlich wesentlich prächtiger und ausladender gewesen sein. Die Zelt-Fotos stammen von der Restauratorin, Frau Sabine Josefine Brand.