Auch in Russland formieren sich Atomkraftgegner
19.10.2012
Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hatte die Hypovereinsbank verkündet, sie werde sich aus der Finanzierung von Atomkraft zurückziehen. Dennoch will die Bank einen Exportkredit an den französischen Konzern Alstom vergeben, der Turbinen für das AKW liefern soll. Deshalb fordert jetzt die russische Umweltorganisation „Ecodefense“ vom Vorstand der Hypovereinsbank den sofortigen Rückzug aus der Finanzierung des Atomkraftwerks in Kaliningrad.
Ecodefense beklagt Versäumnisse bei der Planung des AKW nahe Kaliningrad. Es sei weder eine Prüfung des Erdbebenrisikos am Standort vorgenommen, noch ein Plan für den Umgang mit dem hochradioaktiven Abfall vorgelegt worden. Die Unfallanalyse sei völlig unzureichend und gehe davon aus, dass sich selbst die Auswirkungen eines ernsten Unfalls auf das Reaktorgelände beschränken würden. Dementsprechend existieren keine Notfallpläne für die Evakuierung der örtlichen Bevölkerung.
(greenpeace magazin, 18. 10. 2012)