Erinnerung an den Bildhauer Harald Haacke
27.01.2021
Harald Haacke (27. 1. 1924 – 13. 1. 2004) wurde als Sohn des Kunstmalers Ernst Haacke in Wandlitz bei Berlin geboren. In diesem Ort befand sich später die Wohnsiedlung der Mitglieder und Kandidaten des Politbüros des ZK der SED. Haacke war Nachschöpfer etlicher für Ostpreußen bedeutender Plastiken wie das „Ännchen von Tharau“ für den Simon-Dach-Brunnen in Memel, auf Bitten von Marion Gräfin Dönhoff die Statue von Immanuel Kant, ursprünglich von Christian Daniel Rauch 1864, neu aufgestellt 1992 in Königsberg, das Relief von Julius Rupp, ursprünglich von Käthe Kollwitz modelliert und neu eingesetzt am Gedenkstein neben dem Königsberger Dom 1990, und letztlich auch der Pietà von Käthe Kollwitz in Schinkels Neuer Wache in Berlin. Haacke erlernte bereits mit 14 Jahren das Steinbildhauer-Handwerk bei Paul Goerlich in Berlin-Mariendorf, und ließ sich ab 1942 zum freien Bildhauer bei Fritz Diederich ausbilden, der Anfang der 1930er Jahre die Steinfassung von Käthe Kollwitz’ Mahnmal „Eltern“ ausgearbeitet hatte. In dieser Zeit lernte Haacke noch Käthe Kollwitz persönlich kennen. Haacke wurde zum Militär eingezogen und erlitt schwere Verletzungen. 1946 kam er aus französischer Kriegsgefangenschaft wieder nach Hause. 1952 beendete er als Meisterschüler seine Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Er wurde danach häufig gebeten, zerstörte oder verloren gegangene Kunstwerke für das Charlottenburger Schloss neu zu schaffen und machte sich damit als „Nachschöpfer“ zunehmend einen Namen.