Kristijonas Donelaitis

Kristijonas Donelaitis

01.01.2021

Christian Donalitius, wie er sich selbst schrieb, oder litauisch Kristijonas Donelaitis (1. 1. 1714 – 18. 2. 1780) wurde in Lasdinehlen/ Gut Altkrug als Sohn eines Kölmers und als litauischer Preuße oder preußischer Litauer geboren. Ein Vorfahr um 1600 war ein litauischer Bauer in der Gumbinner Gegend. Der Vater starb früh und die Mutter schickte den wissensdurstigen Jungen mit einem Stipendium, das der Pfarrer von Szirgupönen beschaffte, auf die Armenschule nach Königsberg. Ab 1736 studiert er Theologie der pietistischen Richtung im Königsberger Seminarium Lituanicum zur Erhaltung der litauischen Sprache, wo er seinen Sprachschatz verbessern konnte. Nach wenigen Jahren als Hauslehrer ging er 1740 als Kantor und ab 1742 Rektor nach Stallupönen, drei Jahre später, 1743, übernahm er die Pfarrei in Tollmingkehmen, heute Tschistyje Prudi. Er sprach litauisch so gut wie deutsch, übersetzte die Bibel ins Litauische, beschrieb das Leben in seiner Gemeinde in populären Versen und gilt als Vater der litauischen Schriftsprache. Sein Hauptwerk, das Versepos „Die Jahreszeiten“, in litauischer Sprache geschrieben, gilt als litauisches Nationalepos. Es war ein in klassischen Hexametern gehaltenes Epos, in dem am Wechsel der Jahreszeiten die Wechselfälle des menschlichen Lebens dargestellt wurden. Es ist ein einzigartiges Sittenbild eines von der Zivilisation noch wenig berührten litauischen Bauernlebens im 18. Jh., erschien aber erst 1818, nach seinem Tod. Es wurde 1977 in die UNESCO-Liste der größten Literaturwerke Europas aufgenommen. Auch als Pfarrer war er sehr beliebt. Im Jahr 2003 wurde auf dem Friedhof im litauischen Bitenai – Bittehnen an der Memel ein Gedenkstein für ihn aufgestellt.