Erinnerung an Martin A. Borrmann

Erinnerung an Martin A. Borrmann

10.09.2020

Martin Borrmann (10. 9. 1895 – 30. 11. 1974), wurde in Rößel als Sohn eines Pfarrers und Geistlichen geboren, der seit 1903 Leiter des Diakonissen-Mutterhauses der Barmherzigkeit in Königsberg war und der in dieser Funktion die Gründung des Mutterhauses Bethanien in Lötzen betrieben hatte. Martin war Schüler des Friedrichs Kolleg in Königsberg. In dieser Zeit betätigte er sich nebenbei als Organist in der Altroßgärtner Kirche und in der Kapelle des Krankenhauses der Barmherzigkeit, die von Diakonissen betreut wurde. Studium der Medizin in Berlin, Bonn, Königsberg und München. 1920 erste literarische Veröffentlichungen. Die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” schickte ihn als Reiseschriftsteller nach Indonesien. In dieser Episode erschien das Buch “Sunda” (1925). 1929 – 1933 arbeitete er als Dramaturg am renommierten Königsberger Neuen Schauspielhaus, was der neue politische Geist durch Entlassung beendete. Für den Sender Königsberg verfasste er drei Sendungen zu musikalischen Suiten von Otto Besch über Masuren, das Samland und die Kurische Nehrung.[1] Das “A.” hintter Martin sollte verdeutlichen, dass er nicht mit dem Hitler-Adlatus Martin Bormann vewechselt wird. Von 1945 – 1955 lebte Borrmann unter dem Pseudonym “Matthias Born”. Seit 1958 war er durch eine Krankheit an den Rollstuhl gefesselt und erlit in der Folge eine halbseitige Lähmung, was ihn aber nicht verbitterte. Max Brod hat ihn bekannt gemacht, Thomas Mann hat ihn akzeptiert, mit Agnes Miegel war er befreundet. 1961 erhielt er den Ostpreußischen Kulturpreis.

  • Venus mit dem Orgelspieler, 1922
    Die Mißhandlung, 1924
    Sunda – eine Reise durch Sumatra, 1925
    Der Don Juan der halben Dinge, 1925
    Frühe Schuld (Erzählungen), 1926
    Chaos bei Tinkauzer, Komödie, 1926 (zusammen mit Gerhard Bohlmann aus Königsberg)
    Ostpreussen. Berlin und Zürich 1935. (Nachdruck Frankfurt am Main 1982)
    Setteborns Einkehr
    Uhlenflucht – unheimliche Geschichten aus Ostpreußen
    Wer weiß was über Ostpreußen? (1958)
    Trampedank oder Das Glück der Pechvögel (Roman), 1960
    Königsberg – geliebt und unvergessen. Bilder und Gedanken der Erinnerung