Der Schriftsteller Alfred Brust aus dem Memelland
15.06.2020
Alfred Brust (15. 6. 1891- 18. 9. 1934) wurde in Insterburg auf der Durchreise seiner Mutter zu ihren Eltern in Göttingen geboren. Der Vater besaß in Coadjuthen im Memelland eine Gemischtwarenhandlung mit Gastwirtschaft und Hotel. Einen Teil seiner Jugend verbrachte Alfred Brust bei den Großeltern in Göttingen. In Tilsit ging er zur Schule mit dem Ziel, Kaufmann zu werden. In dieser Zeit entstanden erste Dichtungen und das Tilsiter Stadttheater führte einige frühe Stücke auf. Dann voluntierte Brust bei der „Tilsiter Zeitung“ und wurde Redakteur beim „Annaberger Wochenblatt“ im Erzgebirge. Er lebte von 1915 bis 1923 in Heydekrug. Als das Memelland von Litauen annektiert wurde, ließ er sich in Cranz, später in Königsberg nieder. Dort erlag er der Lungentuberkolose. Während des 1. Weltkriegs wirkte er als Pressereferent und Zensor in der Presseabteilung beim Oberbefehlshaber Ost, wo er auch mit Richard Dehmel, Hugo von Hoffmannsthal und Karl Schmidt-Rottluff zusammentraf. Werke u. a. “Die Schlacht der Heilande”, “Die verlorene Erde” (1926), “Die Wölfe”; “Der singende Fuchs”, “Eisbrand” (1933). Er schrieb etwa 20 Stücke, die aber nicht sonderlich erfolgreich waren, jedoch teilweise von großen Regisseuren wie Piscator und Sellner auf die Bühne gebracht wurden.