Der in Ostpreußen geborene Prof. Frank Stern
27.01.2020
Frank Stern wurde am 27. 1. 1944 in Tapiau, Kreis Wehlau, geboren – in derselben Stadt wie Lovis Corinth. Er studierte von 1963 bis 1970 Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft an der FU Berlin, unterbrochen 1964 – 1967 vom Besuch der Hebräischen Universität in Jerusalem, und arbeitete anschließend als Assistent im Fachbereich Soziologie der FU. Ab 1974 war er Dozent an Institutionen der Erwachsenenbildung und war parallel Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift „Konsequent“ der SEW, dem Westberliner Ableger der SED. 1984 ging Stern nach Israel, wo er 1989 an der Universität Tel Aviv promovierte. 1997 übernahm er eine Professur für moderne deutsche und europäische Geschichte an der Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva und ist ab 2004 Professor für visuelle Zeit- und Kulturgeschichte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Er hat darüber hinaus eine große Zahl von Gastprofessuren in Deutschland, Österreich, den USA und Israel innegehabt. 2013 wurde er zum Franz-Rosenzweig-Gastprofessor an der Universität Kassel ernannt. Die Franz-Rosenzweig-Gastprofessur ist eine in der deutschen Universitätslandschaft einmalige Einrichtung. Sie wird seit 1987 jeweils im Sommersemester an einen Wissenschaftler aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben, der oder die durch Arbeit und Forschung zu Fragen der europäisch-jüdischen Geschichte, Kultur und Bildung dem Verdrängen und Vergessen des in Europa zerstörten jüdischen Erbes entgegenwirkt. Sie ist benannt nach Franz Rosenzweig (1886 – 1929). Der große jüdische Sohn der Stadt Kassel trat als Historiker und Philosoph hervor und entwickelte seine religionsphilosophischen Gedanken im Austausch mit christlichen Freunden.