Georg Hermanowski wurde 100 Jahre alt
27.11.2018
Georg Hermanowski (27. 11. 1918 – 22. 10. 1993) wurde in Allenstein als Sohn des Tischlers Józef Hermanowski und seiner Frau Marta, geb. Burzanowska, geboren. Nach Jurasemester 1942 und Teilnahme am 2. Weltkrieg in Frankreich, Belgien, Rußland und auf dem Balkan mit zeitweiser Gefangenschaft studierte er 1945 – 1948 in Bonn Germanistik, Niederlandistik, Kunstgeschichte und Archäologie, war von 1948 – 1950 Verlagslektor und seitdem freier Schriftsteller. Sicher unterstützt durch die Flämin Irene Stifkens, die er 1950 heiratete, entwickelte er sich sehr bald zu einem Exponenten der flämischen Literatur in Deutschland. Er übersetzte rund 200 Schriften und Bücher ins Deutsche, publizierte insbesondere zwei flämische Literaturgeschichten und eine Literatursoziologie, Gedichtübertragungen und eine Gesamtausgabe flämischer Märchen sowie eine in flämischer Sprache geschriebene Autobiographie: ,,Twintig jaar voor Vlaanderen« (Kasterlee 1969). In einer zweiten Schaffensperiode wandte er sich ab 1968 literarisch intensiv seinem Heimatland Ostpreußen zu: ,,Ostpreußen-Lexikon” (1980/1990), ,,Ostpreußen – Westpreußen -Danzig – Memel” (1988), ,,Ostpreußen, heilig, vertraut, uralt” (1987), ,,Ostpreußen in Farbe” (1979; 1985), ,,Ermland in Farbe. Unser Lieben Frauen Land” (1983), ,,Ostpreußen – Wegweiser durch ein unvergessenes Land” , Biographien über Nicolaus Kopernikus (1985) und Ernst Wiechert. Seit 1961 war er beteiligt an der Kulturarbeit in der Patenschaft Allenstein-Gelsenkirchen.
Ehrungen: Belgischer Staatspreis für Literatur (1961), Ritter des Belgischen Kronenordens (1962), Ehrenmitgliedschaft im flämischen Schriftstellerverband (1962), Hörspielpreis des Arbeits- und Sozialministeriums von Nordrhein-Westfalen (1970), Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis (1972), Internationale Nicolaus-Kopernikus-Medaille (1973), Nicolaus-Kopernikus-Preis (1974)