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Ostpreußen im Ersten Weltkrieg in der Literatur

Ostpreußen im Ersten Weltkrieg in der Literatur

12.11.2018

Donnerstag, 15. November 2018, 18:30 Uhr
Kartenreservierung: Tel. 04131-759950 oder info@ol-lg.de

Programm

Einführung von Prof. Dr. Miroslaw Ossowski, Gdansk/Danzig
Der Erste Weltkrieg im Werk von Ernst Wiechert:-Vortrag von Klaus Weigelt
Der Krieg begann zur Unzeit: – Lesung mit Arno Surminski

Die allgemeine Begeisterung zu Beginn des Ersten Weltkrieges erfasste nicht nur große
Teile des deutschen Volkes, sondern auch seine geistige Elite und zahlreiche
Schriftsteller. Bekannte Persönlichkeiten wie Rainer Maria Rilke, Gerhart Hauptmann,
Ernst Jünger, Karl Zuckmayer und Hugo von Hofmannsthal stimmten in die
Kriegsbegeisterung ein. Thomas Mann schrieb einige Wochen nach dem
Kriegsausbruch: „Deutschlands ganze Tugend und Schönheit entfaltet sich erst im
Kriege. Es wird freier und besser daraus hervorgehen, als es war.“
In Ostpreußen versiegte die Begeisterung schnell. Russische Truppen fielen schon im
August 1914 ins Land ein, zerstörten und verwüsteten Städte und Dörfer. Bis zu 800 000
Menschen gingen auf die Flucht. Krieg, Besatzung, Deportationen, Zerstörung und
Gewalt wurden zur kollektiven Erfahrung der ganzen Provinz. Das Kriegsgeschehen
wurde auch in der Literatur zu einem wichtigen Thema, das Schriftsteller wie Wolfgang
Koeppen, Ernst Wiechert, Alexander Solschenizyn, Arno Surminski und Siegfried Lenz
beschäftigte.
Ernst Wiechert (1887-1950), selbst Frontsoldat in Frankreich, hat sich in seinem
dichterischen Werk intensiv mit seinen traumatischen Kriegserlebnissen
auseinandergesetzt. Im ersten Teil seines Romans „Die Jeromin-Kinder“ schildert er mit
dem für ihn charakteristischen Unterton die prekäre Situation des an der Grenze
gelegenen Dorfes Sowirog, dem Hauptort seines Romans: „Über die Dörfer an der
Grenze geht die erste Welle und oft auch die letzte. Sie nimmt Männer und Knaben,
Häuser und Vieh, die Ernte und die Saat. […] Die Leute von Sowirog haben den Krieg
nicht gemacht, und sie fühlen das Ganze nicht als Strafe. Sie fühlen es als Gottes
schwere Hand, aber sie wissen nicht, weshalb die Hand sich gerade auf die ärmsten
Leben legt. Gott hätte wohl Raum genug in der Welt, um seine Hand hinzulegen.“
Mit unserer Veranstaltung beleuchten wir in zwei Vorträgen, wie sich Schriftsteller mit
dem Ersten Weltkrieg in Ostpreußen literarisch auseinandergesetzt haben.
Anschließend wird Arno Surminski einige Ausschnitte aus seinen Romanen und
Erzählungen lesen, welche die Kriegsgeschehnisse im Ostpreußen 1914-1918 zum
Thema haben.

Ostpreußisches Landesmuseum mit Deutschbaltischer Abteilung
Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg
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